(ots) - Unmittelbar vor dem Treffen der
Euro-Finanzminister heute auf Malta hat Bundesfinanzminister Wolfgang
Schäuble (CDU) den Durchbruch bei den Verhandlungen in Aussicht
gestellt und eine Beteiligung des IWF angekündigt. "Ich erwarte, dass
der IWF an Bord bleibt. Es ist dabei nicht so relevant, mit welcher
Summe er sich beteiligt; entscheidend ist, dass er es tut", sagte
Schäuble der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post"
(Freitagausgabe). Die Beteiligung des Internationalen Währungsfonds
(IWF) an einem weiteren Hilfsprogramm für das finanziell
angeschlagene Griechenland ist Voraussetzung für die Auszahlung neuer
Kredite. "Ich gehe davon aus, dass Griechenland dann künftig auch
kein weiteres Rettungs-Programm brauchen wird und ab 2018 wie geplant
Zugang zum Kapitalmarkt hat", sagte Schäuble. "Das Thema Griechenland
wird im Bundestagswahlkampf keine Rolle spielen."
Kontext:
Seit Monaten ringt Griechenland mit den Gläubigern um sein
Reformprogramm und frisches Geld aus dem laufenden Hilfsprogramm. Es
geht um die Frage, ob Athen ausreichende Reformen angeschoben hat, um
das überschuldete Land langfristig aus der Krise zu holen.
Regierungschef Alexis Tsipras hatte am Mittwoch in Athen notfalls
einen Sondergipfel ins Gespräch gebracht. Erst wenn die Geldgeber -
die Europäische Zentralbank (EZB), der Euro-Rettungsschirm ESM, die
EU-Kommission und der Internationale Währungsfonds (IWF) - das
Reformprogramm bestätigen, kann frisches Geld aus dem seit 2015
laufenden Hilfsprogramm fließen. Es beläuft sich bis 2018 auf bis zu
86 Milliarden Euro. Griechenland benötigst bereits im Juli frisches
Geld, um Kredite von mehr als sieben Milliarden Euro zurückzuzahlen.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier reist heute (Freitag) zum
Antrittsbesuch nach Athen.
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