(ots) - Die Frühjahrstagung des Bundesverbandes Deutscher
Anzeigenblätter (BVDA) stand im Zeichen des Superwahljahres 2017 und
der aktuellen und zukünftigen Bedeutung der Wochenblätter. Zum
30-jährigen Bestehen des Verbandes kamen am 7. April rund 300
Verleger, Experten und Multiplikatoren zu dem größten Treffen der
Branche in Berlin zusammen.
Auf dem Anzeigenblattforum diskutierten Repräsentanten von im
Bundestag vertretenen Parteien und Franz-Reinhard Habbel, Sprecher
des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, über den Abbau
bürokratischer Hürden, damit die Wochenblätter ihrer wichtigen
Funktion für das demokratische Gemeinwesen nachkommen können. Marco
Wanderwitz, kultur- und medienpolitischer Sprecher der
Unionsbundestagsfraktion, betonte den wichtigen Beitrag der
Anzeigenblätter zur Medienvielfalt sowie der kulturellen Identität
und Verwurzelung der Bürger vor Ort. Die SPD-Bundestagsabgeordnete
Cansel Kiziltepe hob die wichtige Informationsfunktion der Blätter
auch für sozialschwache Haushalte hervor, die sich kein
Zeitungsabonnement leisten können. "Anzeigenblätter machen Städte und
Gemeinden kommunikativ", sagte Habbel. Lokale Informationen seien die
Essenz für Dialoge, Diskurse und Angebote der lokalen und regionalen
Wirtschaft. BVDA-Präsident Alexander Lenders bekräftigte: "Uns ist
jeder Leser wichtig, schließlich bildet unsere Leserschaft einen
bunten Querschnitt durch die deutsche Gesamtbevölkerung."
Der Soziologe Prof. Dr. Harald Welzer forderte die Wochenblätter
auf, durch eigene Themensetzung, sorgfältige Recherche und
Berichterstattung einer Hysterisierung der Kommunikation
entgegenzuwirken. Soziale Medien hätten, wie nicht zuletzt die Wahl
in Nordamerika gezeigt habe, die gesellschaftliche und politische
Kommunikation hysterisiert und eine Politik der Angst und des Hasses
befördert. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, spielten
Anzeigenblätter mit ihrer riesigen Leserschaft mit großem Interesse
an lokaler Politikberichterstattung eine besonders wichtige Rolle,
erläuterte der Direktor der Stiftung Futurzwei. Die Wochenblätter
förderten vor allem den Zusammenhalt in der lokalen Gemeinschaft.
Manfred Braun, Geschäftsführer der Funke Mediengruppe, beschrieb
im Interview mit BVDA-Vizepräsident Andreas Müller die eminent
wichtige Rolle, die die Anzeigenblätter im und für den Medienkonzern
spielten: "Durch ihre hyperlokale Berichterstattung bauen sie eine
unmittelbare Nähe auf zu den Menschen und ihrer Lebenswelt vor Ort.
Das schafft Vertrauen." Als Verlag könne man nur erfolgreich sein,
wenn man den richtigen Draht zu den Lesern finde - dies gelinge den
Wochenblättern sehr gut.
Zum Abschluss der Tagung beleuchtete Prof. Dr. Klaus Eckrich Lust
und Frust bei der Führung von Veränderungsprozessen. Viele
Veränderungsprozesse krankten vor allem deshalb, weil die
Führungsmannschaft zeitlich und führungstechnisch überfordert sei.
Die ausgelöste emotionale Dynamik bei betroffenen Menschen werde
unterschätzt. Nur durch geschicktes Change Management, so Eckrich,
sei erfolgreiche Führung in allen Phasen des Wandels möglich.
Der Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter e.V. (BVDA) ist die
Spitzenorganisation der Anzeigenblattverlage in Deutschland. Dem BVDA
gehören 222 Verlage mit insgesamt 886 Titeln und einer Wochenauflage
von 64,7 Millionen Exemplaren an. Damit repräsentiert der BVDA rund
75 Prozent der Gesamtauflage der deutschen Anzeigenblätter.
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