(ots) -
Sperrfrist: 08.04.2017 06:00
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Berlins Regierender Bürgermeister Müller (SPD) hat die
Entscheidung verteidigt, das Brandenburger Tor nach dem Anschlag in
St.Petersburg nicht in den russischen Nationalfarben anzustrahlen.
Es gebe auch andere Möglichkeiten der Anteilnahme, sagte Müller am
Sonnabend dem rbb-Inforadio in der Sendung "Zwölfzweiundzwanzig". Die
Spitzen der rot-rot-grünen Koalition hätten sich schon im vergangenen
Dezember darauf verständigt, mit dieser Art des Gedenkens etwas
sorgsamer umzugehen: "Dass nicht durch häufiges Anstrahlen,
vielleicht auch durch nicht nachvollziehbare Regeln, diese Form der
Anteilnahme und des Gedenkens entwertet wird". Auch in den
vergangenen Monaten habe es immer wieder Fälle gegeben, in den andere
Möglichkeiten des Gedenkens gesucht wurden: "Und wir haben jetzt nach
den Anschlägen in St.Petersburg ganz selbstverständlich als Senat vor
Ort an der Botschaft kondoliert, mit dem Botschafter ein Gespräch
geführt. Also die Anteilnahme gibt es, aber ich glaube, es muss nicht
immer in der Form eines Beleuchtens des Brandenburger Tores sein."
Müller äußerte sich in dem Interview auch zum kommenden
Bundestagswahlkampf. Der SPD-Politiker machte dabei deutlich, dass er
die rot-rot-grüne Koalition in Berlin nicht automatisch als Modell
für den Bund sieht. Er könne nur den Rat geben, nicht gleich auf die
andere Ebene zu schielen, so Müller: "Man sollte sich sehr, sehr
hüten, als Landespolitiker irgendwelche Haltungsnoten zu geben für
die Bundesebene, weil da schlichtweg andere Themen eine Rolle spielen
als hier auf einer kommunalen Ebene. Auf der Bundesebene spielen
Fragen der europäischen Finanzpolitik, der Sicherheitspolitik, der
Außenpolitik entscheidende Rollen und das kann und will ich gar nicht
beurteilen, was da die beste Konstellation ist."
Das Interview mit dem Regierenden Bürgermeister Müller können Sie
am Sonnabend in der Sendung "Zwölfzweiundzwanzig" mit Sabina Matthay
um 12.22 Uhr hören.
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