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Welche gekühlten oder tiefgefrorenen Lebensmittelprodukte sich für
eine gute Schulverpflegung eignen, soll künftig anhand des
Markenzeichens "whatsEAT - Gute Schul-Catering-Produkte" schnell zu
erkennen sein. Das Wissenschaftliche Zentrum für Catering, Management
und Kulinaristik (ZCMK) an der Hochschule Fulda hat dieses erste
Label für gute Schul-Catering-Produkte entwickelt. Es zeichnet
Lebensmittelprodukte aus, die einen für Kinder und Jugendliche
günstigen Energie- und Nährstoffgehalt aufweisen, in Großküchen
leicht zu verarbeiten sind und bei den Schülerinnen und Schülern gut
ankommen. Getestet werden einzelne Komponenten wie frische
Obstsalate, die entweder miteinander kombiniert werden oder frische
Produkte ergänzen können, aber auch komplette Menüs, wie zum Beispiel
Gemüselasagne oder Quinoa-Gemüse-Pfanne mit Süßkartoffeln und Ananas.
Das Markenzeichen basiert auf den Erkenntnissen mehrjähriger
Forschungsarbeit des ZCMK zur Schulverpflegung und soll
Mensabetreibern und Schul-Caterern die Auswahl aus der Fülle an
Convenience-Produkten erleichtern. Die Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler planen, einen Baukasten mit kompletten Menüs und
Komponenten zu entwickeln, aus denen ein mehrwöchiger Speiseplan
zusammengesetzt werden kann.
Den Geschmack der Kinder und Jugendlichen treffen
Da es nicht in jeder Schule möglich ist, eine Frischküche
anzubieten, greifen Mensabetreiber und Caterer auf vorbereitete
Lebensmittel zurück. "Für die Gemeinschaftsverpflegung gibt es eine
breite Palette hochwertiger Lebensmittelzubereitungen, doch nicht
alles trifft den Geschmack von Kindern und Jugendlichen", weiß Prof.
Dr. Stephanie Hagspihl, Leiterin des ZCMK. "Damit ein Gericht
angenommen wird, muss es der Zielgruppe schmecken. Wir wollen Caterer
und Mensabetreiber künftig dabei unterstützen, die richtige Wahl zu
treffen."
Aufgrund der steigenden Zahl an Ganztagsschulen und zahlreicher
Unterrichts- und Betreuungsangebote am Nachmittag nehmen immer mehr
Schülerinnen und Schüler ihr Mittagessen in der Schule ein. "Vor
diesem Hintergrund wird es zunehmend wichtiger, eine qualitativ
hochwertige Gemeinschaftsverpflegung anzubieten", betont die
Wissenschaftlerin.
Zertifiziert werden Produkte, die ein dreistufiges Verfahren
erfolgreich durchlaufen und sich für die Ernährung von Kindern und
Jugendlichen und damit für die Schulverpflegung als besonders
geeignet erweisen. Für drei Jahre können sie das Markenzeichen
"whatsEAT - Gute Schul-Catering-Produkte" tragen.
Dreistufiges Zertifizierungsverfahren
Bewertet werden im ersten Schritt die Produktmerkmale: Wie sieht
der Energie- und Nährstoffgehalt aus? Welche Lebensmittelzusatzstoffe
sind enthalten? Wie steht es um die Genussqualität? Die Ergebnisse
dieser Prüfungen fließen zu 38 Prozent in die Endnote ein. In der
zweiten Bewertungsstufe untersuchen die Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler, wie schnell und einfach sich das Produkt in der
Gemeinschaftsverpflegung verarbeiten lässt. So prüfen sie anhand der
Regenerationsempfehlungen etwa Handhabbarkeit, Temperatur,
Portionsgrößen, Haltbarkeit und Hygiene. Zwölf Prozent des
Gesamtergebnisses macht das aus. Und im dritten Schritt schließlich
testen rund 100 Schülerinnen und Schüler das Produkt aus
geschmacklicher Sicht in ihrer Schulmensa. Das Ergebnis dieses
Akzeptanztests fließt zu 50 Prozent in die Gesamtbewertung ein.
20 Produkte verschiedener Hersteller haben das
Zertifizierungsverfahren bereits durchlaufen. Für das kommende
Semester ist der nächste Testzyklus mit weiteren zehn Produkten
vorgesehen. "Die Hersteller reichen ihre Produkte zur Bewertung ein",
erläutert Prof. Dr. Stephanie Hagspihl das Verfahren. "Das
Markenzeichen ist für sie Anreiz, sich dieser Zertifizierung zu
unterziehen."
Ãœberblick und Wissen in einem Portal
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des ZCMK wollen das
Portfolio an zertifizierten Produkten laufend erweitern und so mit
der Zeit ein breites Angebot aufbauen, aus dem Caterer und
Mensabetreiber auswählen können. Bis Ende dieses Jahres soll ein
Portal entstehen, das alle zertifizierten Produkte präsentiert. Auch
die Kriterien, nach denen geprüft wird, werden hier im Detail
einsehbar sein.
"Es geht uns darum, ein Höchstmaß an Transparenz zu bieten und so
Vertrauen bei Eltern und Lehrkräften zu schaffen, aber auch darum,
Wissen zu vermitteln", erläutert Prof. Dr. Stephanie Hagspihl. Und so
soll das Portal auch der Ernährungsbildung dienen: "Wir wollen
Schülerinnen und Schüler, Eltern sowie Lehrerinnen und Lehrer auch
über eine gesunde Ernährung aufklären." Angedacht sind dafür
Aktionstage und studentische Projekte in den Schulen.
Die Liste zertifizierter Produkte ist beim ZCMK erhältlich unter
der E-Mailadresse: Tamara.L.Pollak(at)oe.hs-fulda.de.
Weitere Informationen
- zum Markenzeichen: www.hs-fulda.de/whatsEAT
- zum ZCMK und dessen Forschung: www.hs-fulda.de/zcmk
Pressekontakt:
Pressestelle Hochschule Fulda:
Dr. Antje Mohr
Tel.: +49 661 9640-943
E-Mail: antje.mohr(at)verw.hs-fulda.de
Fachliche Ansprechpartnerin:
Prof. Dr. Stephanie Hagspihl
Tel.: +49 661 9640-370
E-Mail: stephanie.hagspihl(at)oe.hs-fulda.de
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