(ots) -
Was wäre ein Essen im Restaurant, wenn man dabei nicht andere
Gäste beobachten kann? Was wäre ein Einkaufsbummel in der Stadt, ohne
verstohlen zu anderen Bummlern und deren Errungenschaften zu schauen?
Drei Viertel der Deutschen ist sich einig: "People Watching" macht
Spaß und gehört einfach zu vielen Aktivitäten dazu. Das fand eine
aktuelle Umfrage im Auftrag von Bookatable by Michelin, dem
Online-Reservierungs-Service, unter 1.000 Deutschen nun heraus.
Besonders unterhaltsam finden es 41 Prozent der passionierten
"Beobachter", die Interaktionen zwischen Menschen - von
Streitigkeiten bis hin zu Eigenheiten - zu beobachten.
Ansehen: ja. Starren: nein.
Anscheinend haben uns unsere Smartphones doch noch nicht so sehr
im Griff, als dass wir dafür andere, "echte" Menschen links liegen
lassen würden. 21 Prozent der Befragten sagen ganz klar: Menschen zu
beobachten ist quasi ein Muss. Etwa die Hälfte der Befragten (54
Prozent) sind da zumindest noch ein wenig diskreter unterwegs. Obwohl
auch ihnen "People Watching" einfach Freude bereitet, achten sie
darauf, andere Menschen nicht anzustarren, sondern höflich und dezent
zu betrachten. Ein knappes Viertel (23 Prozent) zählt sich zu den
"People Watching-Gegnern". Die einen finden es peinlich, wenn man sie
beim Anschauen ertappt. Die anderen finden es schlicht unhöflich,
andere Menschen zu beobachten. Nur sieben Prozent konzentrieren sich
lieber auf sich selbst oder ihr Gegenüber.
Die Hot Spots für People Watching
Danach gefragt, wo man denn dem visuellen Volkssport am besten
nachgehen könne, sind sich 27 Prozent der Deutschen einig: in der
Fußgängerzone. Auf Platz zwei folgt das Café mit 18 Prozent, gefolgt
vom Restaurant mit 14 Prozent. Ein gutes Zeichen: Lediglich ein
Prozent findet, dass sich beim Autofahren am besten Menschen
beobachten lassen. Gut zu wissen, dass die meisten Menschen ihre
Augen lieber auf der Straße haben. Auch der Zug und der Park sind
nicht sonderlich beliebt. Nur je zwei Prozent empfinden diese Orte
als besonders gut geeignet Menschen zu beobachten. Flughafen und
Bahnhof liegen mit sieben und acht Prozent im Mittelfeld der Hot
Spot-Liste.
Menschen anschauen ist unterhaltsam
Was genau übt eigentlich die Faszination Menschen zu beobachten
aus? Während 41 Prozent der Befragten es einfach unterhaltsam finden,
sehen 28 Prozent darin auch etwas sehr Schönes. Beim Betrachten von
Menschen sähe man viel Liebevolles, dass einem selbst wiederum Freude
bereite. 14 Prozent werden noch kreativer und stricken sich, während
sie einen Menschen ansehen, Geschichten zu diesem. Woher kommt die
Person? Was macht sie vielleicht beruflich? Das sei wie fernsehen.
Sechs Prozent betrachten eher die negativen Seiten. Sie sind der
Meinung, dass Menschen einfach kurios sind und sie können - ähnlich
wie bei einem Autounfall - einfach nicht wegsehen. Zehn Prozent haben
sich mit dieser Frage noch gar nicht richtig auseinandergesetzt. Sie
beobachten ganz unbewusst.
Die skurrilsten Beobachtungen:
Ãœber 56 Prozent der Befragten konnten sich auf Anhieb an eine
witzige, skurrile, rührende oder peinliche Situation erinnern, die
sie in einem Restaurant beobachtet haben. Dabei sind es insbesondere
zwischenmenschliche Situationen wie Beziehungsstreitigkeiten, erste
Dates oder Heiratsanträge, aber auch stolpernde Kellner, betrunkene
Gäste oder ungewollt beobachtete intime und sexuelle Handlungen, die
dem geneigten Beobachter im Gedächtnis blieben.
Bookatable by Michelin hat eine Auswahl der denkwürdigsten
Beobachtungen der Befragten in unsortierter Reihenfolge
zusammengestellt:
- Das vermeintlich erste Date von zwei Teenies. Er war richtig
bemüht. Sie nahm irgendwann das Telefon raus und rief ihre Mutter an,
Sie würde gerade von "einem Spinner belästigt" und will abgeholt
werden...
- Ein Mann brachte seinen eigenen Klappstuhl mit ins ausgebuchte
Restaurant, weil er nicht reserviert hatte und anscheinend wusste,
dass das Restaurant voll sein wird. Er durfte sich an "seinen" Tisch
setzen und wurde bedient.
- Ein Ehepaar hat sich gestritten. Es hatte sich rausgestellt,
dass der Mann fremdgeht und das auch noch mit einer der Kellnerinnen.
Die Kellnerin wusste allerdings nicht, dass dieser Mann verheiratet
war und hat ihn zu stürmisch begrüßt.
- In einem gegenüberliegenden Hotel hatte ein Pärchen vergessen
die Vorhänge zu schließen und war so sehr in ihrem Liebesspiel
vertieft, dass es selbst die anfeuernden Menschen auf der Straße
nicht wahrnahm.
- Ein Mann kam alleine ins Restaurant und bestellte sich zum Essen
eine teure Flasche Rotwein. Diese trank er dann auch relativ schnell
aus. Kaum war sie geleert, schlief er ein und landete mit seinem Kopf
im Hauptgang.
- Eine Frau gebar ihr Kind im Restaurant.
- Ein Kind steckte sich eine Olive in die Nase. Mit vereinten
Kräften und unter Anteilnahme aller Gäste konnte die Olive dem
schreienden Kind nach zehn Minuten wieder aus der Nase entfernt
werden.
- Noch während des laufenden Restaurantbetriebs kam der Koch aus
der Küche, stritt sich mit dem Restaurantchef und kündigte. Er
verließ das Restaurant und die Küche blieb für die Gäste kalt, die
noch nichts zu essen hatten.
- Eine Dame zog nach der Bestellung einen lebendigen Hasen aus
ihrer Handtasche. Nach kurzer Zeit wurde er ebendort wieder verstaut.
- Filmreif leerte eine Frau ihrer männlichen Begleitung ihr volles
Wasserglas über dem Kopf aus. Er ertrug es relativ ruhig. Sie verließ
danach das Restaurant.
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