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0-1-2-3-Kennzeichnung von Eiern nicht ausreichend - foodwatch fordert gesetzliche Standards für Tiergesundheit

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(ots) - Egal ob Bio-, Freiland- oder Bodenhaltung - viele
Eier stammen von kranken Legehennen, ohne dass Verbraucherinnen und
Verbraucher das beim Ostereinkauf erkennen können. Darauf hat die
Verbraucherorganisation foodwatch hingewiesen. Zwar informiert der
Stempel auf dem Ei über die formalen Haltungskriterien - dies sage
jedoch nichts über den Gesundheitszustand der Tiere aus.
Untersuchungen zeigten bei Hühnern zahlreiche Symptome wie
Gelenkerkrankungen, Brustbeinschäden, Eileiterentzündungen oder
Wurmbefall. Dabei gebe es keine signifikanten Unterschiede zwischen
konventioneller und Bio-Haltung, zwischen kleinen Höfen und
Großbetrieben. Zwar gebe es in allen Haltungsformen hervorragende
Betriebe, aber ebenso Betriebe mit sehr schlechter Tiergesundheit, so
foodwatch. In allen Betriebsformen erleiden Hennen zum Beispiel
aufgrund der hohen Legeleistung sehr häufig Knochenbrüche: Um die
vielen Eierschalen produzieren zu können, wird den Knochen das
Kalzium entzogen, das macht diese sehr anfällig für Brüche.

"Die 0-1-2-3-Kennzeichnung sagt nur die halbe Wahrheit über das
Leben der Legehennen. Platz und Auslauf sind wichtig. Aber es gibt
bisher keinerlei Vorgaben für die Tiergesundheit - weder bei Bio noch
bei der konventionellen Legehennenhaltung. Das muss sich dringend
ändern", sagte Martin Rücker, Geschäftsführer von foodwatch. Die
Verbraucherorganisation forderte Bundeslandwirtschaftsminister
Christian Schmidt auf, sich für verbindliche Zielvorgaben für die
Tiergesundheit und die bestmögliche Haltungsform als Standard für
alle Nutztiere in Europa einzusetzen. Ãœber eine E-Mail-Aktion von
foodwatch unter www.tierhaltungswende.de unterstützen bereits mehr
als 130.000 Bürgerinnen und Bürger die Forderung. Zur Debatte um die
Ausweitung der 0-1-2-3-Kennzeichnung bei verarbeiteten Eiern sagte




Martin Rücker: "Es ist absurd, dass die Haltungsform bei frischen
Eiern angegeben werden muss, bei Kuchen, Nudeln, Eiscreme oder bei
gekochten Ostereiern aber nicht. So richtig die Ausweitung der
Kennzeichnung auf verarbeitete Produkte ist, so wenig ändert sie aber
am großen Problem der Legehennenhaltung: Verbraucherinnen und
Verbraucher bekommen massenhaft Eier von krank-gehaltenen Hühnern
serviert, ohne jede Möglichkeit, sich für garantiert tiergerechte
Produkte zu entscheiden."

Viele Verbraucherinnen und Verbraucher greifen mittlerweile zu
Eiern aus Freiland- oder Biohaltung, weil die Hennen dort besser
arteigene Verhaltensweisen ausüben können als in Boden- oder gar
Käfighaltung. Die Tiere haben zum Beispiel etwas mehr Platz und
können ins Freie. Doch obwohl solche formalen Haltungsvorgaben sehr
wichtig für die Tiere sind, können sie allein nicht garantieren, dass
die Tiere auch tatsächlich gesund sind, kritisierte foodwatch.
Entscheidend sei vielmehr vor allem die Qualität des
Betriebsmanagements.

Martin Rücker von foodwatch: "Wenn es um Tierhaltung geht, wird
fast nur über formale Kriterien wie Platzbedarf oder Ausgestaltung
der Ställe gesprochen - das ist viel zu kurz gegriffen. Wir brauchen
endlich eine echte Tierhaltungswende: Die beste Haltungsform muss
Standard werden, und zugleich müssen endlich auch klare Zielvorgaben
für gute Tiergesundheit gesetzlich vorgeschrieben werden. Unser Ziel
muss sein: In Zukunft darf kein Tierprodukt mehr in den Handel
kommen, das von krank gehaltenen Tieren stammt!"

Link:

- E-Mail-Protestaktion von foodwatch für eine Tierhaltungswende:
www.tierhaltungswende.de

Quellen und weiterführende Informationen:

- Mehr Informationen zur Legehennenhaltung finden Sie in dem
ausführlichen foodwatch-Report zur "Ich wollt', ich wär kein
Huhn" (2015): www.legehennen-report.foodwatch.de



Pressekontakt:
Andreas Winkler
E-Mail: presse(at)foodwatch.de
Tel.: +49 (0)30 / 240476 - 290

Original-Content von: foodwatch e.V., übermittelt durch news aktuell


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Datum: 10.04.2017 - 13:19 Uhr
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