(ots) - Die Freunde des freien Handels stehen unter
Druck, das machte Merkels Spitzentreffen gestern deutlich. In vielen
Ländern gibt es "Rust Belts", verarmte Industrieregionen wie in den
USA, die es schwer machen, an die Globalisierung zu glauben. Daher
trifft Trump mit seinem Ruf nach Protektionismus auf viele offene
Ohren. Doch einfache Rezepte helfen nicht. Die Exportstärke von China
und Deutschland resultiert nicht aus Foulspiel, sondern ist Ausdruck
niedriger Lohnkosten beziehungsweise hoher Produktqualität und eines
unterbewerteten Euro. Die USA brauchen mehr Bildung und Innovationen,
nicht mehr Schutz für Altes. Gleiches gilt für die
Banken-Regulierung: Der US-Präsident will das Dodd-Frank-Gesetz
aufheben, um die Kreditvergabe zu erleichtern. Das Gesetz verbietet
Banken den Eigenhandel, also Wertpapiergeschäfte auf eigene Rechnung,
die am Anfang der Finanzkrise 2007 standen. Wer das Gesetz kippt,
hilft zwar Investmentbanken, aus denen viele von Trumps Beratern
kommen. Doch vor allem macht er eine Neuauflage der Finanzkrise
wahrscheinlich.
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