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Tatsächlich offenbart das Internet einen der größten inneren
Gegensätze von Judith Holofernes: "Eigentlich bin ich zur
Totalverweigerin geboren. Aber ich liebe das Scheiß-Internet", sagt
die Tochter eines "klassischen 68er" im Interview mit der Zeitschrift
PSYCHOLOGIE bringt dich weiter (Ausgabe 03/17 ab morgen im Handel,
www.psychologiebringtdichweiter.de). "Ich gehe darin verloren. Ich
kann nächtelang Hundefotos googeln." Ein weiterer Gegensatz ist ihr
Bedürfnis nach Nähe und Alleinsein. "Je älter ich werde, desto mehr
fühle ich mich zum Leben einer Eremitin hingezogen. Nichts ist besser
als ein Tag ohne Verabredungen", so die 40-Jährige, die es wiederrum
hasst, etwas zu verpassen.
Widersprüche erkennen und Balance halten, ist der praktizierenden
Buddhistin sehr wichtig: "Ich habe mich zum Beispiel von dem Anspruch
gelöst, eine vollkommene Hausfrau zu sein. Da lasse ich mir gern von
einer Putzfrau helfen. Trotzdem habe ich einen preußischen
Arbeitsethos verinnerlicht, der so weit geht, dass ich mich bremsen
muss, um nicht die Muße zu vergessen."
Muße und sogar Glück findet Holofernes in der Bewegung. "Mein
Lieblings-Tool, das garantiert glücklich macht, ist Tanzen. Ich gehe
zum 5-Rhythmus-Tanz. Das ist besser als jede Party. Denn um einen
herum sind definitiv Menschen, die sich noch doller ausdrücken als
man selbst. Ich bin entspannt, solange ich nicht der größte Freak auf
der Tanzfläche bin", so die Musikerin, die in ihrem Erfolg auch
Schattenseiten erkennt. "Manchmal bin ich meiner selbst in der Rolle
des Popstars überdrüssig. Es besteht die Gefahr, dass man so wird,
wie man zu sein scheint. Dagegen versuche ich mich zu wehren und
verkrampfe dann mitunter unwillkürlich", gesteht die ehemalige "Wir
sind Helden"-Frontfrau. "Zum Beispiel steche ich durch meine
Bekanntheit bei Partys oft heraus. Ich bin dann die ganze Zeit damit
beschäftigt, mich anzupassen, um nicht aufzufallen. Ich sage sogar
Geburtstagspartys von Freunden ab und lade sie lieber ins Kino ein."
Auch Selbstzweifel sind der Berlinerin nicht fremd: "Mich verfolgt
generell das Gefühl, enttarnt zu werden. Dass die Menschen erkennen:
Ich bin gar keine Musikerin. Dass sie irgendwann dahinterkommen, dass
man es sich viel zu leicht macht. Inzwischen traue ich mich, es sogar
selbst zu sagen: Ich bin mehr Musikfan als Musikerin", sagt Judith
Holofernes im Gespräch mit PSYCHOLOGIE bringt dich weiter - betont
aber, dass sie grundsätzlich "ganz talentiert im Glücklichsein" sei.
"Doch manchmal, zwischen all der Müdigkeit, kann man das auch mal
vergessen."
PSYCHOLOGIE bringt dich weiter ist ein psychologisches Magazin mit
Alltagsbezug und erscheint seit Frühjahr 2016 alle zwei Monate zu
einem Copypreis von 6,50 Euro. Mit Interviews, Tests,
Hintergrundgeschichten und Reportagen, die dem Leser die aktuellsten
Erkenntnisse aus der Psychologie näherbringen und zeigen, wie er
diese für sein Leben nutzen kann. Ein Magazin, das mit kreativen
Ideen beflügelt, neue psychologische Ansätze ausprobiert, von
Menschen erzählt, die Bewegendes erlebt haben - und dabei einfach
Spaß macht.
Pressekontakt:
Simone Lönker
PSYCHOLOGIE bringt dich weiter
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