(ots) -
Seit einem Jahr ist das Berufskolleg des CJD Frechen - eine
Förderschule - als "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage"
zertifiziert. Eine Auszeichnung, auf der man sich nicht ausruhen darf
- sondern sie erfordert kontinuierliche Arbeit. Das weiß Lehrer und
Anti-Rassismus-Trainer Martin Kröber: Zusammen mit Kollegen sowie
Schülerinnen und Schülern hat er die Projektwoche "Fußball gegen
Rassismus und Homophobie" auf die Beine gestellt. Höhepunkt der Woche
ist ein internationales Fußballturnier, bei dem unbegleitete
minderjährige Ausländer mitspielen. Und als besonderer Gast ist Jimmy
Hartwig dabei, ehemaliger Fußballprofi und heutiger
Integrationsbotschafter des Deutschen Fußballbunds (DFB).
Die Schüler und Auszubildenden Milena (19) und Daniel (21) sind
stolz auf ihre "Schule ohne Rassismus". "Mensch ist Mensch - wir
sollten uns alle gegenseitig so akzeptieren, wie wir sind", betont
Milena. Die 19-Jährige hat sich selbst zur Anti-Rassismus-Trainerin
ausbilden lassen und ihre Mitschüler unterrichtet. Sie meint, dass
sie sich seither besser in andere Menschen hineinversetzen kann. Auch
Daniel findet es "echt korrekt", dass an seiner Schule die Themen
Rassismus und Schwulenfeindlichkeit behandelt werden. Bei
diskriminierenden Äußerungen oder Mobbing will er zukünftig direkt
dazwischen gehen, hat er sich vorgenommen.
"Rassismuskritische Arbeit beschränkt sich nicht auf
Projektwochen", betont Martin Kröber, der den Arbeitskreis Rassismus
am Berufskolleg des CJD Frechen leitet. Langfristig setzt er darauf,
bei den jungen Menschen Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl zu
stärken. "Wir versuchen intensiv, Werte wie Respekt und Anerkennung
nach vorne zu stellen. Je besser es einem Menschen geht, je mehr er
mit sich selbst im Reinen ist, desto weniger hat er es nötig, seine
eigene Unsicherheit durch Abwertung anderer zu kompensieren."
Ex-Fußballprofi Jimmy Hartwig zeigt sich sehr beeindruckt vom
Engagement in Frechen. Seit vier Jahren ist er als
Integrationsbotschafter des DFB tätig und in ganz Deutschland
unterwegs, um sich gegen Rassismus, Mobbing und Dis-kriminierung
einzusetzen. Das Thema liegt Hartwig persönlich am Herzen - als Sohn
eines afroamerikanischen GIs und einer deutschen Mutter hat er selbst
in seiner Kindheit und Jugend Anfeindungen erlebt. "Damals habe ich
mir vorgenommen: Wenn ich jemals einen gewissen Einfluss habe, dann
werde ich mich sozial engagieren." Ehrlichkeit, Respekt und Toleranz
sind für ihn die wichtigsten Werte im Leben, die er auch seinen drei
Kindern - die jüngste Tochter ist sieben Jahre - mitgeben möchte. Von
der positiven Wirkung seines Sports zeigt er sich dabei überzeugt:
"Fußball ist der größte Integrationsträger auf der ganzen Welt." Das
findet auch Lehrer Martin Kröber: "Fußball verbindet. Dem Ball ist es
egal, ob man grün, gelb, schwarz oder weiß ist!".
Die CJD Christophorusschule in Frechen ist ein Berufskolleg für
Jugendliche, die aufgrund von Lernbehinderungen und
Entwicklungsstörungen besondere Hilfen benötigen, um eine Ausbildung
absolvieren zu können. Die Schule hat mehr als 40 Lehrer und 700
Schüler, von denen 250 im CJD Berufsbildungswerk in Frechen eine
Ausbildung oder Berufsvorbereitung absolvieren.
Im CJD gibt es insgesamt noch zwei weitere Schulen, die als
"Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" zertifiziert sind,
nämlich in Rostock und in Nienburg.
Weitere Informationen unter: www.cjd.de sowie
www.cjd-schule-frechen.de
Das CJD auf Facebook: www.facebook.com/cjd.chancengeber
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