(ots) - Direktinvestitionen bayerischer Unternehmen im
Ausland haben sich seit 1995 verfünffacht, das inländische
Anlagevermögen stieg nur um das 1,4-fache - das geht aus einer Studie
der vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. hervor. Deren
Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt erklärt: "Die
Internationalisierung der Wertschöpfungsketten wird sich in Zukunft
beschleunigen. Das stärkt die Wettbewerbsfähigkeit unserer
Unternehmen und sichert Wertschöpfung und Beschäftigung im Inland."
Im internationalen Vergleich steht der Freistaat mit einem
industriellen Wertschöpfungsanteil von über 27 Prozent hervorragend
da, der Durchschnitt über alle Industrieländer liegt nur bei 14
Prozent. "Bayerische Unternehmen trotzen dem
De-Industrialisierungstrend, den wir in vielen Ländern erleben. Damit
das so bleibt, brauchen wir die richtigen Rahmenbedingungen für
Wachstum", betont Brossardt.
Heute beziehen bereits 54 Prozent der bayerischen M+E Unternehmen
Vorleistungen aus dem Ausland. Produktion im Ausland ist aber eine
Frage der Unternehmensgröße. So fertigen 13 Prozent der Unternehmen
mit weniger als 250 Beschäftigten im Ausland, von denen mit mehr
Beschäftigten sind es 57 Prozent. "Knapp die Hälfte dieser
Unternehmen baut zeitgleich die Inlandsproduktion aus", erläutert
Brossardt und fügt hinzu: "Sorge bereitet uns, dass der Anteil im
Ausland aktiver Unternehmen, die die inländische Produktion
einschränken wollen, von zwei auf knapp sieben Prozent gestiegen ist.
Außerdem verändern sich mit steigenden Auslandsaktivitäten die Art
der Investitionen im Inland."
Die Studie zeigt, dass von den Unternehmen mit Auslandsproduktion
nur ein gutes Drittel den Fokus auf den Auf- und Ausbau der Inlands-
produktion legt, zwei Drittel investieren lieber in Erhalt und
Modernisierung. Zudem steigt der Anteil der im Ausland getätigten
Investitionen an den Gesamtinvestitionen in den nächsten fünf Jahren
von 36 auf rund 43 Prozent. "Die Dynamik findet im Ausland statt, das
geht im Inland zulasten der einfachen Tätigkeiten", fasst Brossardt
zusammen und ergänzt: "Rund 41 Euro Arbeitskosten pro Stunde sind bei
aller Standorttreue einfach wettbewerbsfeindlich für unsere
Unternehmen." Die vbw fordert wirtschaftsfreundliche Rahmen-
bedingungen und eine moderate Lohnpolitik zum dauerhaften Erhalt der
heimischen Wettbewerbsfähigkeit.
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