(ots) - Die Bundesregierung hat nach Angaben der
Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
(OECD) 2016 das internationale Ziel erreicht, 0,7 Prozent des
Bruttoinlandsproduktes für die Finanzierung von
Entwicklungshilfemaßnahmen zur Verfügung zu stellen. Das Problem: ein
Viertel der vermeintlichen Entwicklungsgelder sind in Wahrheit
Ausgaben im Inland.
Bei der Berechnung dieser Quote hat die Bundesregierung, wie
andere Länder auch, die Kosten für die Betreuung von Flüchtlingen im
ersten Jahr ihres Aufenthaltes in Deutschland einbezogen. Im Jahr
2015 hatte die Bundesregierung die Berechnung der
Entwicklungsfinanzierung geändert, um mehr Ausgaben für die Kosten
von Flüchtlingen einzurechnen.
"Die Erreichung des 0,7-Prozent-Ziels ist eine Luftnummer", sagt
Jörg Angerstein, Vorstandssprecher von terre des hommes. "Über ein
Viertel der Gesamtausgaben in Höhe von 24,6 Milliarden Euro sind
Ausgaben für Flüchtlingskosten im Inland. Die Versorgung und
Integration von Flüchtlingen in Deutschland ist wichtig, aber die
Aufwendungen können nicht gegen Maßnahmen zur Bekämpfung der Armut in
deren Herkunftsländern aufgerechnet werden. Sie helfen den Menschen
vor Ort nicht und ändern nichts an deren Lebensbedingungen. Es bleibt
daher dringend notwendig, mehr Mittel in eine nachhaltige Entwicklung
in den armen Ländern zu investieren."
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