PresseKat - NOZ: Staatliches Tierwohllabel: SPD und Tierschutzbund kritisieren Bundesagrarminister

NOZ: Staatliches Tierwohllabel: SPD und Tierschutzbund kritisieren Bundesagrarminister

ID: 1479890

(ots) - Staatliches Tierwohllabel: SPD und
Tierschutzbund kritisieren Bundesagrarminister

"Label droht Luftnummer zu werden" - Verbandspräsident Schröder:
Tiere leiden weiter

Osnabrück. Der Deutsche Tierschutzbund hat die Bundesregierung
aufgefordert, bei der Umsetzung des geplanten staatlichen
Tierwohllabels mehr Tempo zu machen. Im Gespräch mit der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag) sagte Verbandspräsident Thomas
Schröder, Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU)
vergebe viel Zeit, "in der Tiere in den Ställen weiter leiden und
handlungsbereite Landwirte keine Planung angehen können." Schröder
kritisierte, dass der Minister sich nicht an sein Versprechen
gehalten habe, bis Ostern Details zum geplanten Label zu nennen.

Auch vom Koalitionspartner in der Bundesregierung wird Schmidt
kritisiert. Christina Jantz-Herrmann, Tierschutzbeauftragte der
SPD-Bundestagsfraktion, sagte auf Anfrage der "NOZ": "Was bisher über
Minister Schmidts Label-Pläne nach außen dringt, lässt leider nicht
viel Gutes erahnen." Die Anforderungen an Tierwohl müssten deutlich
über dem gesetzlichen Mindeststandard liegen. "Das Label droht, wie
die bisherige Tierschutzpolitik von Christian Schmidt, eine
Luftnummer zu werden", so Jantz-Herrmann.

Tierschutzpräsident Schröder warnte Schmidt indes davor, die
"Initiative Tierwohl" von Handel und Agrarbranche zum staatlichen
Label umzudeklarieren. "Die Kriterien der Brancheninitiative taugen
nicht für nachhaltigen Tierschutz im Stall", so Schröder. Der
Tierschutzbund werde die Entwicklung des staatlichen Labels nur dann
weiter unterstützen, "wenn erkennbar wird, dass das staatliche Label
machbare und messbare Verbesserungen für die Tiere bringt und
glaubwürdig über dem gesetzlichen Standard liegt". Dies bedeute
zwangsläufig, dass die Bundesregierung auch Stallumbauten fördere.




"Da geht es dann um Milliarden, nicht um Millionen", so Schröder.



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Datum: 13.04.2017 - 05:00 Uhr
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