(ots) - "Die Mittelschicht in Deutschland ist robust und
stabil", erklärt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt und fügt
hinzu: "Seit zehn Jahren liegt der Anteil der Bevölkerung, der der
Mittelschicht zugerechnet wird, stabil bei rund 80 Prozent." Das
bestätigen voneinander unabhängige Studien des IW Köln sowie der
Bundesregierung.
Das individuell verfügbare Einkommen definiert die Zugehörigkeit
zu einer gesellschaftlichen Schicht. Dabei trennen Selbstwahrnehmung
und Realität Welten. Während laut IW Studie die Mehrheit der
Deutschen eine steigende Einkommensungleichheit sieht, sieht die
Realität anders aus: "Betrachten wir beispielhaft die
Bevölkerungsgruppe "Paar mit Kind": Um zur Mittelschicht zu gehören
muss das personengewichtete Haushaltseinkommen abhängig vom Wohnort
zwischen 1.900 und 7.910 Euro liegen - das gilt für 85 Prozent dieser
Gruppe. Insgesamt gehören überhaupt nur knapp 16 Prozent zu den
sogenannten Einkommensarmen. Die meisten Betroffenen sind arbeitslos
oder gehen einfachen Tätigkeiten nach. Hätten wir eine steigende
Einkommensungleichheit müsste die Mittelschicht erodieren und die
Schicht der Einkommensarmen zunehmen. Beides ist aber nicht der Fall,
da die Ungleichheit seit 2005 rückläufig ist", erläutert Brossardt.
Eine Studie des ifo Instituts liefert die Erklärung: Die
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist dank der Agenda 2010
stark gestiegen, zeitgleich sank die Arbeitslosigkeit auf
Tiefststände. "Ein funktionierender Arbeitsmarkt schafft
Beschäftigung. Das ist ein Garant für gute Einkommen - und mithin für
den Erhalt der Mittelschicht", führt Brossardt aus und ergänzt:
"Einkommensperspektiven und Beteiligung am Erwerbsleben sind abhängig
vom Bildungsgrad. Während Un- und Angelernte zu 21 Prozent zu den
Einkommensarmen gehören, sind es bei den hochqualifizierten
Angestellten nur zwei Prozent."
Brossardt fasst zusammen: "Die Weichen für die Zukunft sind
gestellt. Es gilt nun, die gefühlten Realitäten unbegründeter
Abstiegsangst hinter sich zu lassen. Die Mittelschicht ist gesund und
stark, die positiven Entwicklungen der jüngeren Vergangenheit dürfen
nicht schlecht geredet werden. Vielmehr müssen wir dafür arbeiten,
diese Erfolgsgeschichte fortzuschreiben", fasst Brossardt zusammen.
Kontakt:
Tobias Kochta, Tel. 089-551 78-399,
E-Mail: tobias.kochta(at)ibw-bayern.de
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