(ots) - Freitag, 21. April 2017 (Woche 16)/13.04.2017
22.00Nachtcafé
Die SWR Talkshow Gäste bei Michael Steinbrecher Pflege am Limit
- zwischen Hingabe und Pflichtgefühl
Die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland steigt weiter. Etwa
drei Viertel aller auf Pflege Angewiesenen werden zu Hause versorgt,
die meisten davon ausschließlich von Angehörigen. Was, wenn jemand
aus der eigenen Familie plötzlich auf Hilfe angewiesen ist?
Pflegebedürftig kann jeder werden. Die eigenen Eltern, die
plötzlich nicht mehr für sich selbst sorgen können. Der Partner, der
aufgrund eines Schlaganfalls ans Bett gefesselt ist oder das eigene
Kind, das mit einer Behinderung zur Welt kommt. Tritt so ein Fall
ein, dann steht man unweigerlich vor der Frage: Kann ich die Pflege
leisten und will ich das überhaupt? Hingebungsvolle Pflege zuhause -
ist das überhaupt möglich?
Für viele Angehörige wird diese Entscheidung zur Gewissensfrage:
Opfert man sich für einen lieben Menschen auf und stellt sein eigenes
Leben und seine Bedürfnisse hintenan oder entscheidet man sich
schweren Herzens dazu, die Pflege abzugeben? Und wäre der betreffende
Angehörige in einem Pflegeheim auch wirklich gut aufgehoben?
Die häusliche Pflege wird schnell zur Gratwanderung an der
persönlichen Belastungsgrenze - finanzielle Probleme, psychische und
physische Erschöpfung, keine Zeit mehr für den Freundeskreis. Wie
viel kann man sich also zumuten?
"Pflege am Limit - zwischen Hingabe und Pflichtgefühl" ist am
Freitag, 21. April 2017 das Thema bei Michael Steinbrecher im
Nachtcafé, unter anderem mit der ehemaligen Tagesschau-Sprecherin
Dagmar Berghoff.
Die Gäste bei Michael Steinbrecher:
Dagmar Berghoff plant nicht gerne im Voraus und liebt ihre
Unabhängigkeit. Deshalb kann es sich die Ex-"Miss Tagesschau" nicht
vorstellen, einmal in einem Pflegeheim zu leben. Ihren Mann, der vor
16 Jahren verstorben ist, hätte sie aber gepflegt, wäre das nötig
geworden: "Das hat etwas mit Liebe zu tun. Jemand anderen, zu dem ich
kein Verhältnis habe, den könnte ich nicht pflegen."
Vor 20 Jahren lernte Bernd Mann bei seinem Zivildienst den schwer
körperlich behinderten Christian Kenk kennen und freundete sich mit
ihm an. Christian lebte damals perspektivlos in einem Internat für
pflegebedürftige Jugendliche. Bernd Mann ließ das Schicksal des
15-Jährigen nicht los und fragte sich: "Nehme ich ihn zu mir oder
nicht? Und kann ich damit leben, wenn ich es nicht tue?" Er nahm ihn
bei sich zuhause auf und pflegt Christian seither aufopferungsvoll.
Prof. Dr. Hartmut Remmers ist Leiter des Fachbereichs
Pflegewissenschaft an der Universität Osnabrück. Der Soziologe
betrachtet die Bedürfnisse und Belastungen von Pflegebedürftigen und
ihren pflegenden Angehörigen. "Die Belastungen in der häuslichen
Pflege gehen bis hin zu manifesten Depressionen aufgrund dieses
enormen Verpflichtungsgefühls, etwas leisten zu müssen, was man
möglicherweise gar nicht mehr wirklich leisten kann."
Nach einem Herzstillstand war der Ehemann von Brigitte Luft von
heute auf morgen auf eine 24-Stunden-Betreuung angewiesen. Ohne eine
Sekunde des Zögerns übernahm sie seine Pflege hingebungsvoll zu
Hause. Nach neun Jahren Doppelbelastung zwischen Pflege und Beruf
brach die Lehrerin dann selbst zusammen. Der einzige Ausweg: Ein
Pflegeheim. "Es tut mir unendlich weh, ihn da so zu sehen. Aber ich
war körperlich und seelisch völlig ausgelaugt."
Armin Rieger ist seit fast 20 Jahren Leiter eines Pflegeheims und
prangert die Missstände in der eigenen Branche an. Das Personal, so
sagt er, betreibe durch Ãœberarbeitung schlechte Pflege: "Die
Pflegenden sind Opfer und Täter zugleich." Damit stützen sie ein
System, das Armin Rieger für kriminell hält und das seiner Meinung
nach perfiderweise umso mehr Geld umsetzt, je schlechter die Pflege
ist.
Margarete Werle entschied sich vor einem Jahr ganz freiwillig für
einen Umzug ins Pflegeheim. Die 93-Jährige lebte bis ins hohe Alter
fit und selbstständig. Als sie bemerkte, dass sie ein bisschen
Unterstützung braucht, war für sie sofort klar: Ihren Kindern möchte
sie nicht zur Last fallen. So löste sie ihren Haushalt auf und zog
ins Seniorenheim. Eine Entscheidung, die sie nicht bereut: "Es gibt
für mich keinerlei Nachteile, gar keine. Ich bin restlos zufrieden."
Für Christel Kress stellte sich nie die Frage, Emma in ein Heim zu
geben. Seit 13 Jahren pflegt sie ihre schwerstbehinderte Tochter, die
durch eine Gehirnfehlbildung 24 Stunden am Tag Hilfe benötigt. Die
zweifache Mutter ist alleinerziehend und musste ihren Beruf aufgeben.
Solange sie kann, will Christel Kress ihre Tochter trotzdem weiter
zuhause versorgen: "Für mich ist klar, es ist mein Kind und ich habe
dafür Verantwortung zu übernehmen."
Dienstag, 25. April 2017 (Woche 17)/13.04.2017
23.25Die Pierre M. Krause Show
SWR3 Latenight Folge 507
Mit Cordula Stratmann im Impro Bistro
Sie ist eine der lustigsten und sympathischsten Komikerinnen des
Landes: Als "Annemie Hülchrath" fühlte Cordula Stratmann den Gästen
in der WDR-Sendung "Zimmer frei" auf den Zahn und traf Anfang des
Jahres auf Prominente wie Til Schweiger und Ute Lemper. Cordula
Stratmann ist aber auch ohne Annemie-Verkleidung für ihre
Schlagfertigkeit bekannt, was sie unter anderem in der erfolgreichen
und vielfach ausgezeichneten Impro-Show "Schillerstraße" gezeigt hat.
In der "Pierre M. Krause Show" beweist die Schauspielerin und
gelernte Sozialarbeiterin ihre Spontanität in dem Spiel "Impro
Bistro".
Pierre M. Krause ist "Der Rekrut, der er nie sein wollte"
Zivildienst formte seinen Körper, dennoch hat sich Moderator Pierre
M. Krause in die Rekrutenausbildung der Bundeswehr eingeschleust. Die
Prüfung erfolgt Mitten in der Nacht, aber davon lässt sich Rekrut
Krause nicht abschrecken. Im ersten Teil der dreiteiligen Reihe
scheitert der Kriegsdienstverweigerer schon am korrekten Packen der
Ausrüstung und stellt die Nervenstärke seiner Vorgesetzten auf eine
harte Probe.
Musik von Y'akoto
Die Sängerin Y'akoto wuchs in Ghana auf, wo sie schon als Kind
ihre Liebe zur Musik entdeckte. 2012 schließlich kam der Durchbruch,
sie trat unter anderem beim SWR3 New Pop Festival auf und präsentiert
nun ihr drittes Album "Mermaid Blues". Ihr Sound liegt irgendwo
zwischen Blues, Pop und Neo-Soul, im Schwarzwald-Studio der "Pierre
M. Krause Show" präsentiert sie ihre aktuelle Single "All I Want
(Comme Ci, Comme Ca)".
Samstag, 29. April 2017 (Woche 18)/13.04.2017
Korrigierten Untertitel beachten!
13.50Sport extra: 3. Liga live
VfR Aalen - MSV Duisburg
Donnerstag, 18. Mai 2017 (Woche 20)/13.04.2017
Zusätzlichen Gast beachten!
23.15lesenswert
Denis Scheck im Gespräch mit Natascha Wodin und Barbara
Stollberg-Rilinger
Dienstag, 23. Mai 2017 (Woche 21)/13.04.2017
Tagestipp
21.00Die Sofa-Richter Das Rechtsmagazin
Ab 23. Mai 2017 haben im SWR die Zuschauer das letzte Wort. Die
"Sofa-Richter" diskutieren packende Rechtsfälle mitten aus dem Leben.
Alles auf der heimischen Couch. ARD-Rechtsexperte Frank Bräutigam
schaut mit, redet mit und löst auf.
Die "Sofa-Richter" sind Menschen "wie Du und ich": zwei
Stuttgarter Privatdetektive, ein Model aus Mannheim, ein
Feinmechaniker aus Ludwigshafen, ein Ehepaar aus Esslingen, eine
Familie aus Mainz, drei angehende Priester aus Trier und die
SWR-Promis Ursula Cantieni und Pierre M. Krause. Spontan und offen
diskutieren sie bei sich zu Hause über Rechtsfragen mitten aus dem
Leben: Unterwegs mit Bus und Bahn - was ist erlaubt? Helfen oder
wegschauen - ist unterlassene Hilfeleistung nur ein Kavaliersdelikt?
Und es geht um emotionale Fälle mit Tiefgang: Wann müssen Senioren
ihren Führerschein abgeben? Wenn man mit der Sprühdose gegen
rechtsextreme Parolen vorgeht - ist das Zivilcourage oder
Sachbeschädigung?
Leidenschaftliche Diskussionen auf dem heimischen Sofa Natürliches
Rechtsempfinden und die wirkliche Rechtslage: Wie weit liegt das
auseinander? Die "Sofa-Richter" treten ein für ihre Meinung. Ohne
Robe, aber mit Herzblut und Leidenschaft. Mal wird der Ruf laut nach
der vollen Härte des Gesetzes, mal sind die "Sofa-Richter" mild und
besonnen. ARD-Rechtsexperte Frank Bräutigam schaut mit, ordnet die
Argumente und löst auf, wie die Gerichte wirklich entschieden haben.
Auch er ist gespannt, was "im Namen des Volkes" zur Sprache kommt.
Im Mai 2016 wurden die "Sofa-Richter" in einer Pilotsendung
erfolgreich getestet, jetzt geht das Format mit insgesamt zwölf
Folgen an den Start.
Die Sofarichter
Ab 23. Mai 2017, die ersten 6 Folgen, dienstags, 21 Uhr, im SWR
Fernsehen.
Pressekontakt: Bruno Geiler, Tel 07221/929-23273,
bruno.geiler(at)SWR.de
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