(ots) - Wer gesund ist und einen Beruf gelernt hat,
sollte arbeiten gehen und nicht vom Geld seines Ex-Partners leben.
Das ist der Idealfall. Dennoch ist der Ehegattenunterhalt, im
Einzelfall auch über die Dauer einer Ehe hinaus, ein notwendiges
Übel. Voreilige Rufe nach einer Reformierung könnten am Ende vor
allem den beteiligten Kindern schaden. Job, Haushalt, Kindererziehung
- eine gleichmäßige Aufteilung sichert beiden Partnern berufliche und
finanzielle Sicherheit. Doch noch immer entscheiden sich viele
Familien anders. Gehaltsunterschiede, Erziehungsvorstellungen oder
unsichere Beschäftigungsverhältnisse sorgen dafür, dass ein
Elternteil zu Hause bleibt. Wenn die Familie doch zerbricht, stehen
häufig die Frauen mittellos da. Viele Mütter müssen sich und ihre
Kinder allein durchbringen. Das Armutsrisiko steigt. Wenn eine Frau
zugunsten des Mannes die eigenen Berufschancen minimiert hat, ist das
nicht ihr persönliches Pech. Schließlich hat auch der Ehegatte davon
profitiert. Er hat eine Verantwortung übernommen, die nicht
automatisch mit den romantischen Gefühlen erlischt. Viele Frauen sind
zeitweise auf Unterhalt angewiesen. Um einen Missbrauch zu
verhindern, wurden ihre Ansprüche bereits stark eingeschränkt. Zu
unterstellen, es mangele den Müttern an Antrieb für eine eigene
Erwerbstätigkeit, ist abstrus. Viel mehr mangelt es unserer
Gesellschaft noch immer an flexibler Kinderbetreuung und
familienfreundlichen Arbeitsverhältnissen. Diese Probleme sollten
zuerst gelöst werden.
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