(ots) - RWE will durch Zukäufe und eine Reform des
Strommarktes wachsen. "Wir schauen uns an, wo wir vielleicht
punktuell Zukäufe tätigen können. Dabei interessieren uns Kraftwerke
ebenso wie große Batteriespeicher", sagte RWE-Chef Rolf Martin
Schmitz der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post"
(Samstagausgabe). "Wir prüfen Möglichkeiten, wenn sie sich bieten,
und zwar opportunistisch, in Ländern, in denen wir aktiv sind:
Deutschland, Großbritannien, Benelux. Grundsätzlich sind alle
Regionen interessant, in denen Strom besonders knapp wird."
Für eine mögliche Übernahme der Konkurrenten Uniper und Steag
winkte er jedoch ab: "Ich glaube nicht, dass Steag passt. Ohnehin
müssen sich potenzielle Zukäufe daran messen lassen, ob sie
mindestens die Rendite bringen wie unsere Tochter Innogy", betonte
Schmitz. Und zu Spekulationen um eine Uniper-Ãœbernahme sagte er: "Wir
kommentieren keine Spekulationen. Grundsätzlich kann man sich fragen:
Was sollte RWE mit schwedischen Atomkraftwerken oder russischen
Kohlekraftwerken, die zu Uniper gehören?"
Zugleich setzt Schmitz darauf, dass die neue Bundesregierung
Stromkunden auch für die Bereitstellung von Kraftwerken zahlen lässt.
"Bis 2022 werden alle Kernkraftwerke abgeschaltet und über 70 weitere
Kraftwerke stillgelegt. Damit fallen in Deutschland mehr als 30 von
107 Gigawatt Kapazität weg. Um künftig Ausfälle zu verhindern,
brauchen wir ein verändertes Marktdesign." Schmitz erwartet, dass ein
solcher Kapazitätsmarkt insgesamt zwei Milliarden kostet: "Wir gehen
davon aus, dass ein Kapazitätsmarkt für Deutschland zwei Milliarden
Euro pro Jahr kosten könnte. Das ergibt sich aus den Erfahrungen in
Großbritannien." Zwei Milliarden seien nicht viel angesichts von 25
Milliarden Euro Ökostrom-Förderung.
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