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Schwester Ewa - Unterhaltungsbranche ist anfällig für Prostitution / Mohr (BCC) lenkt Blick auf Schönheitswettbewerbe (FOTO)

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(ots) -
Die Rapperin Schwester Ewa, die mit bürgerlichem Namen Ewa Müller
heißt, soll weibliche Fans zur Prostitution gezwungen haben. Nun
erhebt die Frankfurter Staatsanwaltschaft Anklage gegen die
polnisch-stämmige Sängerin wegen Menschenhandels, Zuhälterei,
Körperverletzung und Steuerhinterziehung.

"Sexuelle Ausbeutung und Zuführung zur Prostitution sind in weiten
Teilen der Unterhaltungsbranche zu finden", warnt das
geschäftsführende Vorstandsmitglied der Nichtregierungsorganisation
Business Crime Control (BCC), Carsten Mohr. Vorsicht sei bei
vermeintlichen Talent Scouts und Model Agenten, aber auch
TV-Produktionen und Schönheitswettbewerben geboten:
"Unterbeschäftigte Künstler werden zu sexuellen Diensten veranlasst,
Kandidatinnen Sponsoren und Juroren feilgeboten sowie Kandidaten von
Organisatoren begehrt und unter Druck gesetzt."

Die Öffentlichkeit und insbesondere die Boulevard-Presse
unterschätzten, "was beispielsweise die meisten Schönheitswettbewerbe
eigentlich sind", meint der Fachmann für ordnungsgemäße
Unternehmensführung, der mehr als sechs Jahre, teils verdeckt, die
internationalen Beauty Pageants ausforschte und ein Kenner der Szene
wurde: "Eine Vielzahl zwielichtiger Personen von Hochstaplern über
Betrüger bis Zuhältern geben sich auf den Events ein Stelldichein".
Bei den Weltfinalen von Warschau über das ebenfalls polnische
Krynica-Zdroj und die türkische Südküste bis nach Beirut gingen
Escort-Agenturen von der Vorbereitungsphase bis zum Krönungsball
systematisch auf Akquise, fand der 53-Jährige heraus.

Im Februar ging der Fall der dänischen Miss-Universe-Kandidatin
durch die internationale Presse. Christina Mikkelsen war nach
Rückkehr vom Finale auf den Philippinen wegen angeblicher
Geldwäsche-Ermittlungen im Zusammenhang mit ihrem Ex-Liebhaber




disqualifiziert worden. Bereits seit 2014 berichten dänische
Zeitungen über die Affären der Schönheitskönigin mit Teodoro Obiang
Nguema Mangue, dem Sohn des Diktators von Äquatorialguinea. Der
47-jährige, auch Teodorin genannte Vizepräsident des
westafrikanischen Landes ist für seinen luxuriösen Lebensstil
bekannt. In den USA und Frankreich bestanden im Zusammenhang mit
Geldwäsche und dem Abzweigen der reichlich vorhandenen staatlichen
Öleinnahmen Haftbefehle gegen den Playboy, dessen Auslandsvermögen
immer wieder konfisziert wurde. Zuletzt stellten Schweizer Behörden
elf Luxusautos sicher und die Niederlande beschlagnahmten seine
hundert Millionen Dollar teure Jacht.

Das BCC-Vorstandsmitglied lernte Obiang und Mikkelsen persönlich
kennen und konnte auch die "Hintermänner und Madames" ermitteln. Von
einer romantischen Liebschaft könne keine Rede sein. "Frau Mikkelsen
wurde dem Vizepräsidenten im August 2013 auf Kuba zugeführt",
erinnert sich der Südamerika- und Afrika-Experte des gemeinnützigen
Vereins zur Bekämpfung von organisierter Kriminalität und Korruption,
der bereits im Jahr 2008 auf die von der panamaischen Kanzlei Mossack
Fonseca gegründeten Briefkastenfirmen des
Bundesdruckerei-Auslandschefs gestoßen war.

Die Beschaffung der Beauty Queen sei von ihrem schwedischen
"Nationaldirektor" Peter H. auf Vermittlung von Obiangs "Madame"
Judith N. erfolgt. Die Exxon-Mitarbeiterin rekrutiert über ihre
Eventfirma die Prostituierten für Teodorin. Sie und Peter H. kennen
sich über den in Polen Misswahlen produzierenden Deutschen Gerhard v.
L., der wiederum mit dem Venezolaner Felix Farias verbunden ist. Erst
kürzlich offenbarte der Deutsche mit polnischem Zweitpass einem
Gericht in Lübeck seine Verbindung zum Rotlichtmilieu in Polen. Unter
ihnen ist Farias der bisher Einzige, der wegen Menschenhandels zum
Zwecke sexueller Ausbeutung einsaß. Frankreich hatte ihn nach
Rückkehr von einem Schönheitswettbewerb des Libanesen Elie Nahas
festgenommen. Nahas ist eine bekannte Größe im Geschäft mit der
käuflichen Liebe während der Filmfestspiele im französischen Cannes.

Mohr, der in seiner in Arbeit befindlichen Dokumentation unter
anderem auch eine von Peru über Brasilien führende Monaco-Connection
beschreibt, wirbt für einen weniger leichtfertigen Umgang mit
"Formaten und Angeboten, die nahezu mühelos Ruhm und Geld
versprechen" sowie eine "geschärfte Aufmerksamkeit von Freunden und
Angehörigen".



Pressekontakt:
Carsten Mohr
+49 163 21 88 210
c.mohr(at)businesscrimecontrol.org

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Datum: 19.04.2017 - 07:43 Uhr
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