(ots) - Was passiert außerhalb meines Betriebs? Diese
Frage bleibt oft unbeantwortet - denn mindestens vier von zehn
deutschen Unternehmen betreiben nach wie vor kein strukturiertes
Innovations-Scouting. Was in den USA oder Asien passiert, haben noch
weniger Firmen auf dem Radar - ein Alarmsignal. Auch in puncto
Digitalisierung setzen Führungskräfte zu selten auf externe Impulse:
Sie verlassen sich überwiegend auf den Austausch mit anderen
Spitzenkräften aus ihrem Unternehmen oder reden nur mit direkt von
ihnen geführten Mitarbeitern darüber. Das sind Ergebnisse der Studie
"Digital Leadership 2017", für die im Auftrag der Personalberatung
Rochus Mummert mehr als 100 Top Manager aus deutschen Unternehmen
befragt wurden.
Auf der am 24. April beginnenden Hannover Messe informieren sich
die Unternehmen nicht nur über Innovationen rund um die Industrie
4.0. Aussteller und Messebesucher treffen dort auch ihre Kunden. Und
so ist die weltgrößte Industriemesse eine Gelegenheit, mit den
eigenen Abnehmern über das Thema Digitalisierung zu sprechen. Im
unternehmerischen Alltag kommt genau das viel zu kurz - es dominiert
der Blick nach innen: Top Manager und Führungskräfte tauschen sich
vor allem auf der gleichen Hierarchiestufe ihres Unternehmens (74
Prozent) zum Thema Digitalisierung aus, reden mit von ihnen geführten
Mitarbeitern (71 Prozent) oder mit internen Experten, beispielsweise
aus der IT-Abteilung (62 Prozent). Nur etwa ein Drittel der Befragten
diskutiert zu aktuellen Trends und Technologien mit externen
Wissenschaftlern, Geschäftspartnern oder Verbandsvertretern.
"Die starke Orientierung auf die Innensicht hat nicht nur Folgen
für die einzelne Führungskraft, sondern für das gesamte Unternehmen",
erläutert Dr. Carlo Mackrodt, Partner bei Rochus Mummert. "Wer auf
die disruptiven Veränderungen von Märkten und Kundenbedürfnissen
reagieren möchte, muss regelmäßig über den Tellerrand schauen. Das
Ergebnis unserer Studie, dass nur knapp jedes zweite Unternehmen im
EU-Raum ein Innovations-Scouting betreibt und noch viel weniger
Unternehmen ihr Innovations-Radar auch auf die USA geschweige denn
Asien richten, ist hier ein echtes Alarmsignal."
Die Ergebnisse im Detail: 45 Prozent der Unternehmen verzichten
auf ein strukturiertes Innovations-Scouting. Immerhin 49 Prozent
beobachten, was sich innerhalb der Europäischen Union tut. Aber nur
27 beziehungsweise 22 Prozent der Betriebe sichten Neuerungen in den
USA und Asien.
Das Vernachlässigen des Blickes nach außen hat Folgen:
Veränderungen werden überwiegend aus den bestehenden Strukturen
heraus getrieben. Und so kochen viele Firmen sprichwörtlich im
eigenen Saft. Es passt ins Bild, dass sich 63 Prozent der befragten
Top Manager selbst ein sehr gutes digitales Zeugnis ausstellen und 64
Prozent der Spitzenkräfte ihre digitalen Kompetenzen im Vergleich zu
denen ihrer Kollegen für überdurchschnittlich halten. "Hier besteht
immer die Gefahr einer trügerischen Selbsteinschätzung, wenn diese
auf einer zu starken Innensicht beruht, wie das laut unserer Studie
offenbar immer noch in vielen Unternehmen der Fall ist", warnt
Rochus-Mummert-Partner Mackrodt. "Regelmäßig die Außenperspektive
einzuholen, gehört zur digitalen Reise jedes Unternehmens dazu, auf
der Hannover Messe können die Betriebe damit gleich beginnen."
Hintergrundinformationen
Für die Rochus-Mummert-Studie "Digital Leadership 2017" wurden im
Februar und März dieses Jahres 114 Eigentümer und Top Manager
deutscher Unternehmen befragt. 48 Prozent der Teilnehmer sind
Vorstände oder Geschäftsführer, weitere 20 Prozent fungieren als
Geschäftsbereichsleiter. Die meisten Teilnehmer arbeiten im
Apparate-, Maschinen- und Anlagenbau, dem Sektor Chemie/Pharma, der
Automobilindustrie sowie in der ITK-Branche. Die Studie wurde
geleitet von Dr. Carlo Mackrodt (Carlo.Mackrodt(at)RochusMummert.com),
Partner im Münchener Büro von Rochus Mummert, und Herrn Peter Schoppe
(Peter.Schoppe(at)RochusMummert.com), Associate Partner im Münchener
Büro von Rochus Mummert.
Ãœber Rochus Mummert (www.rochusmummert.com)
Dr. Rochus Mummert gründete vor gut 40 Jahren die heute unter der
Dachmarke Rochus Mummert firmierende Unternehmensberatung, die sich
der Gewinnung und Förderung von Management-Elite verpflichtet hat.
Seitdem wurden mehr als 35.000 Führungskräfte, Gesellschafter und
Unternehmer beraten, mehrere tausend Top-Management-Positionen
erfolgreich besetzt und zahlreiche Management-Potenzial-Analysen
sowie Management- und Gesellschafter-Beratungen durchgeführt. Die
Erfahrung des Hauses erstreckt sich auf alle Wirtschaftszweige,
Funktionen und Unternehmensgrößen - im Inland wie im Ausland, im
mittelständischen Bereich wie auch in Konzernen. Durch die Ergebnisse
der Arbeit zählt Rochus Mummert zu den Marktführern in Deutschland
und hat sich in den Top Ten der Branche etabliert.
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