(ots) - Sie nennen sich Deinbus, Eurolines und Hellö und
haben eines gemeinsam: Am Fernbusmarkt haben sie fast keinen Anteil.
Ihn dominiert Flixbus, spätestens seit der Übernahme des direkten
Konkurrenten Postbus im August und der Geschäftsaufgabe der
Bahntochter Berlin Linien Bus im Oktober 2016. Auf 92 Prozent
bezifferte das Iges Institut zuletzt den Marktanteil des Münchener
Fernbusanbieters. Und während Bundeswirtschaftsministerin Brigitte
Zypries noch am 10. April gegenüber dem Handelsblatt erklärte, sie
sehe momentan keine Veranlassung einzugreifen,* kommt Reisenden das
Monopol schon heute teuer zu stehen: 245,67 Euro zahlt eine Familie
mit zwei Kindern im Schnitt, wenn sie am 1. Mai-Wochenende, über
Christi Himmelfahrt oder Pfingsten mit dem Fernbus verreist. Im
Vergleich zum eigenen PKW, Mietwagen oder der Bahn ist die Fahrt im
Fernbus damit nicht etwa preiswerter, sondern deutlich teurer: 71,31
Euro beträgt der Mehrpreis gegenüber dem Mietwagen, 78,78 Euro
gegenüber der Bahn, 160,39 Euro gegenüber dem eigenen PKW.** Dies hat
das Verbraucherforum mydealz.de nun erstmals im Rahmen eines
Preisvergleichs für 1.200 innerdeutsche Verbindungen ermittelt.
Heute unvorstellbar: Für drei Euro fuhren Busse 2013 von Köln nach
London und zurück
Kurze Zeitblende: Deutschland im Herbst 2012: Am 27. September
verabschiedet der Bundestag das "Gesetz zur Änderung
personenbeförderungsrechtlicher Vorschriften". Die Befürworter aus
CDU/CSU, SPD, FDP und den Grünen ebnen damit den Weg zu einem völlig
neuen Markt: Erstmals überhaupt dürfen Fernbusse ab dem 1. Januar
2013 Passagiere im Linienverkehr befördern. Der anfängliche
Goldrausch mündet schnell in einen Preiskampf. In der Spitze
unterbieten sich ein gutes Dutzend Fernbusanbieter mit immer neuen
Dumpingpreisen. Für 33 Euro können Reisende so im März 2013 mit Mein
Fernbus von Hamburg nach Zürich fahren. Nur ein halbes Jahr später
befördert Megabus Passagiere im Oktober 2013 für gerade einmal drei
Euro von Köln nach London und zurück. Beim Verbraucher entsteht so
schnell der Eindruck, Fernbusse seien vor allem eines: unbequem zwar,
aber dafür günstig.
Heute, vier Jahre später, weht ein anderer Wind: Der einst neue,
hart umkämpfte Markt hat mit der Flixmobility GmbH einen Monopolisten
gefunden. Und der Flixbus-Betreiber dreht kräftig an der
Preisschraube. Zwar fällt der Preisunterschied nicht immer so
drastisch aus wie auf der Strecke zwischen Bremen und Kempten im
Allgäu, für die Flixmobility am Pfingstwochenende für vier Personen
660,40 Euro, die Bahn aber nur 248,70 Euro berechnet. Wer über den 1.
Mai, Christi Himmelfahrt oder Pfingsten mit dem Fernbus verreisen
möchte, sollte sich dies jedoch gut überlegen. Wirklich günstig ist
die Fahrt mit dem Bus nur äußerst selten.
Wer Bus statt Bahn fährt, zahlt im Schnitt 80,43 Euro drauf
Halter eines eigenen Autos sind in diesen Tagen fein raus. Geht
man von einem durchschnittlichen Verbrauch von 7,3 Litern sowie von
Spritkosten von 1,179 Euro (Diesel) beziehungsweise 1,363 Euro
(Benzin) pro Liter aus,*** lohnt sich die Fahrt im eigenen PKW selbst
auf langen Strecken wie zwischen Leipzig und Heringsdorf auf Usedom
(505 Kilometer): Wer diese am 1. Mai-Wochenende mit seiner Familie im
eigenen Auto zurücklegt, zahlt 75,91 (Diesel) beziehungsweise 87,75
Euro (Benziner). Leipziger, die mit der Bahn nach Usedom und zurück
fahren, zahlen 153 Euro. Ähnlich günstig ist der Mietwagen mit 158,88
Euro, inklusive Sprit. Deutlich teurer fiel beim Test hingegen die
Fahrt im Fernbus aus: Stolze 217 Euro berechnet Flixbus für die
sieben Stunden lange Fahrt von Leipzig nach Heringsdorf und zurück.
Ein ähnliches Bild ergibt sich auch für die meisten anderen
Verbindungen: Nur in mageren 11 von 1.200 Fällen schnitten Fernbusse
beim Test als günstigstes Verkehrsmittel ab. Den Preiskampf verloren
Flixbus & Co. dabei nicht nur gegen Privatautos und gegen Mietwagen,
sondern überraschender Weise auch oft gegen die Deutsche Bahn: Zwar
fiel die durchschnittliche Preisdifferenz zur Bahn nicht ganz so groß
aus wie die zum Auto (160,39 Euro zu Diesel-, 144,05 Euro zu
Benzin-PKW) oder Mietwagen (42,33 Euro). Wer am 1. Mai, Christi
Himmelfahrt oder an Pfingsten in die Bahn statt in den Bus steigt,
spart im Mittel jedoch noch immer 78,78 Euro: Zwei Erwachsene und
zwei Kinder zahlen bei der Bahn im Mittel 166,89 Euro, für die Fahrt
im Fernbus hingegen stolze 245,67 Euro. Teuer als der Fernbus ist so
letztlich nur das Flugzeug: Flüge zwischen den zwanzig größten
deutschen Städten und beliebtesten Urlaubsregionen kosten an den
kommenden langen Wochenenden im Mittel 777,78 Euro für zwei
Erwachsene und zwei Kinder.
Auf der Kurzstrecke sind Fernbusse vergleichsweise günstig
Zwei Momente wirken sich in der Regel auf den Preis aus: die
anfallenden Kosten und die Nachfrage. Deutlich wird dies auch beim
Blick auf die Fernbus-Preise für die Zeit um den 1. Mai, Christi
Himmelfahrt und Pfingsten. Zwar kosten Hin- und Rückfahrt an allen
drei langen Wochenenden im Mittel das gleiche: um die 245 Euro für
zwei Erwachsene und zwei Kinder. Die Ticketpreise sinken jedoch
abhängig von der Länge der Strecke und den zu deckenden Spritkosten:
Werden für Strecken mit einer Länge von über 500 Kilometern im Mittel
316,32 Euro fällig, berechnen Flixmobility & Co. für Strecken
zwischen 250 und 500 Kilometern nur noch 207,59 Euro. Auf kurzen
Distanzen von weniger als 250 Kilometern mausert sich der Fernbus
sogar zu einer echten Alternative: Preislich waren die Tickets beim
Test mit 96,30 Euro rund ein Drittel (30,07 Prozent, 42,33 Euro)
günstiger als ein Mietwagen und nur knapp ein Viertel (24 Prozent,
18,60 Euro) teuer als die Angebote der Deutschen Bahn. Sind alle
Sparkontingente vergriffen, kann es sich je nach Strecke so zumindest
für Reisende ohne eigenes Auto durchaus auszahlen, in den Bus zu
steigen.
Entlang der A2 ist die Zeit stehen geblieben
Günstiger als die Fahrt im eigenen PKW sind Fernbustickets vor
allem auf strategisch bedeutsamen und besonders umkämpften Strecken.
Die Verbindung von München nach Friedrichshafen ist hierfür ein
Beispiel: An Pfingsten zahlen zwei Erwachsene und zwei Kinder für die
Hin- und Rückfahrt zwischen der bayerischen Hauptstadt und dem
Bodensee nur 33,30 Euro. Ein anderes Beispiel sind Verbindungen
zwischen Dortmund, Düsseldorf oder Essen und Berlin. 86,48 kosten
Hin- und Rückfahrt am 1. Mai, 84,83 Euro an Christi Himmelfahrt und
84,81 Euro an Pfingsten. Weder im eigenen PKW (Diesel ab Dortmund:
84,81 Euro, Benziner: 98,29 Euro) noch im Zug (98,29 Euro) können
Familien preiswerter in die Hauptstadt und zurück reisen. Ursächlich
für die attraktiven Buspreise ist die Marktsituation: Auf der Strecke
zwischen Düsseldorf und dem Ruhrgebiet und Berlin hat es Flixbus mit
einem der letzten verbliebenen Konkurrenten zu tun: dem polnisichen
Anbieter Polskibus. Entlang der A2 ist die Zeit der günstigen
Buspreise so stehen geblieben.
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*Link zum Handelsblatt-Artikel: http://ots.de/m6NTB
**Alle oben genannten Preise hat das Verbraucherforum mydealz.de
am 12. und 13. April 2017 mithilfe der Preisvergleichsportale
Goeuro.de und Billiger-Mietwagen.de für die Zeit vom 28. April bis
zum 1. Mai, vom 25. bis 28. Mai und vom 2. bis zum 5. Juni ermittelt.
Verglichen wurden die jeweils günstigsten Preise für die Fahrt im
Mietwagen (Familienwagen, alle Kilometer frei, Vollkasko ohne
Selbstbeteiligung), Fernbus, Zug und für Flüge für zwei Erwachsene
und zwei minderjährige Kinder und Strecken zwischen den zwanzig
größten Städten und zwanzig beliebtesten Ferienregionen Deutschlands.
Eine Übersicht aller Städte, Regionen und Preise findet sich hier:
http://mdz.me/kurzreisen
***Als Berechnungsgrundlage für die bei einer Fahrt im eigenen
Auto und im Mietwagen entstehenden Kosten dienten Informationen des
Umweltbundesamtes sowie des Statistikportals Statista. Informationen
des Statistischen Bundesamts zur Folge, verbraucht ein PKW im Mittel
7,3 Liter pro 100 Kilometer. Informationen von Statista zufolge,
wurden im März 2017 für einen Liter Benzin im März 1,3628, für einen
Liter Diesel 1,179 Euro fällig.
Verbrauch: http://www.umweltbundesamt.de/daten/verkehr/kraftstoffe
Benzin-Preise: http://ots.de/sO4hr,
Diesel-Preise: http://ots.de/F70t7
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Ãœber mydealz (www.mydealz.de):
mydealz wurde im April 2007 von Fabian Spielberger als Blog
gegründet und ist heute mit 22,5 Millionen Visits pro Monat das
größte deutsche Social-Commerce-Netzwerk. Über 520.000 registrierte
Smart-Shopper nutzen mydealz, um Angebote einzustellen, zu
diskutieren und zu bewerten und so Produkte zu den besten Konditionen
am Markt zu finden. 2015 haben sie mydealz zur beliebtesten Website
des Jahres in der Kategorie "Shopping" gekürt. mydealz ist Teil der
Pepper.com-Gruppe, die mit eigenen Social Commerce-Netzwerken in elf
Ländern auf drei Kontinenten vertreten ist. In Summe verzeichnen die
Pepper.com-Netzwerke Buenosdeals.com (USA), Promodescuentos (Mexiko),
HotUKDeals.com (Großbritannien), Dealabs.com (Frankreich),
Nl.Pepper.com (Niederlande), Preisjaeger.at (Österreich),
Pelando.com.br (Brasilien), Pepper.pl (Polen), DesiDime.com (Indien)
und Pepper.co.kr (Südkorea) über 500 Millionen Seitenaufrufe pro
Monat.
Pressekontakt:
Pepper Media Holding GmbH
Michael Hensch
PR & Communications Manager
Telefon: 0176 633 47 407
E-Mail: michael(at)pepper.com
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