WAZ: System schafft falsche Anreize
- Kommentar von Stephanie Weltmann
zu Wartezeiten
(ots) - Wer bei einer gesetzlichen Krankenkasse versichert
ist, der wartet länger auf einen Termin beim Facharzt als der privat
Versicherte. Was die Grünen-Bundestagsabgeordnete Klein-Schmeink da
aufgedeckt hat, hat man als Patient ja irgendwie schon lange gewusst
- doch die Deutlichkeit, mit der sich die Wartezeiten unterscheiden,
lassen doch einigermaßen sprachlos und, ja, empört zurück.
Wenn man sich mit Medizinern unterhält, ist indes wenig Gegenrede
zu hören. Tatsächlich ist das Fundament dieser Ungleichbehandlung von
Patienten im komplexen Gesundheitssystem gelegt. Private
Krankenversicherungen rechnen Leistungen anders ab als gesetzliche:
Ist der Patient privat versichert, kann der Mediziner jede
Untersuchung einzeln abrechnen. Gesetzliche Kassen zahlen meist eine
Pauschale, egal, wie viele Behandlungen im Quartal nötig sind. Sie
liegt oft unter dem Betrag der Privaten.
Mediziner erhalten also einen deutlichen, aber verfehlten Anreiz.
Entscheidend für die Wartezeit bis zum Facharzttermin muss sein, wie
dringend der Besuch beim Experten ist. Als Patient wäre man sicher
gut beraten, seinen Hausarzt hinzuzuziehen. Er kann seinem Kollegen
wohl am besten vermitteln, wie nötig dessen Expertise ist.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion(at)waz.de
Original-Content von: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, übermittelt durch news aktuell
Themen in dieser Pressemitteilung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 20.04.2017 - 19:11 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1481941
Anzahl Zeichen: 1630
Kontakt-Informationen:
Stadt:
Kategorie:
Diese Pressemitteilung wurde bisher
0 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"
WAZ: System schafft falsche Anreize
- Kommentar von Stephanie Weltmann
zu Wartezeiten"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
(
Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum
Haftungsauschluß (gemäß
TMG - TeleMedianGesetz) und dem
Datenschutz (gemäß der
DSGVO).
Die Forderung des bayerischen Ministerpräsidenten
Horst Seehofer (CSU) nach einem Zuzugsstopp für Muslime zielt nach
Einschätzung des früheren NRW-Integrationsminister Armin Laschet
(CDU) in die falsche Richtung. "Ein Großteil unseres
I ...
Eine Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium wird es im
Ruhrgebiet nicht geben. Dies ergab eine flächendeckende Umfrage der
WAZ-Lokalredaktionen. Damit läuft der Schulversuch der rot-grünen
Minderheitsregierung an Rhein und Ruhr ins Leere.
An ...
Flacht die Erregungskurve einer gut ausbeutbaren
öffentlichen Debatte zu früh ab, darf man gewiss sein, dass einer
kommt und neues Öl ins Feuer gießt. Einer wie Horst Seehofer. Im
Gefolge der Sarrazin-Aufwallungen fällt es dem CSU-Vorsitzende ...