(ots) - Viele Verbraucher nutzen beim Bezahlen im Netz oder
zur Urlaubsbuchung inzwischen eine Kreditkarte. Wer jedoch eine
schlechte Bonität hat, für den kommt eine reguläre Kreditkarte oft
nicht infrage. Als Alternative bieten sich sogenannte
Prepaid-Kreditkarten an. Diese unterscheiden sich jedoch erheblich
von klassischen Kreditkarten. Das gemeinnützige Verbraucherportal
Finanztip hat sich deshalb die Konditionen einiger
Prepaid-Kreditkarten genauer angeschaut. Das Ergebnis: Sie sind nur
für wenige Verbraucher eine Lösung.
Rund 33 Millionen Kreditkarten wurden laut Bundesbank bis Ende
2015 in Deutschland ausgegeben. Auf den ersten Blick unterscheiden
sich Prepaid-Kreditkarten nur wenig von klassischen Kreditkarten.
"Die Bezeichnung Prepaid-Kreditkarte ist allerdings irreführend",
erklärt Josefine Lietzau, Expertin für Bankprodukte bei Finanztip.
"Denn tatsächlich handelt es sich um eine Guthabenkarte und nicht um
eine Kreditkarte." Verbraucher sind deshalb deutlich weniger flexibel
mit ihnen unterwegs, da sie stets darauf achten müssen, dass das
Konto gefüllt ist. Ein weiterer Nachteil: Beim Hinterlegen einer
Kaution für einen Mietwagen oder bei der Buchung eines Hotels
akzeptieren nicht alle Unternehmen eine Prepaid-Karte.
Prepaid-Karten sind meist teurer
Hinzu kommt: Prepaid-Kreditkarten sind oft deutlich teurer als
herkömmliche Kreditkarten. "Wer mit der Prepaid-Kreditkarte Bargeld
abhebt, muss bei vielen Angeboten mit Extra-Gebühren rechnen", sagt
Lietzau. Auch beim Aufladen der Karte fallen oft Kosten an. Eher
unbekannt ist die Inaktivitätsgebühr, die manchmal bei geringer
Nutzung erhoben wird. "Darauf sollten Verbraucher unbedingt achten",
empfiehlt Lietzau. "Denn eigentlich rechnet man ja nicht mit
Gebühren, wenn man etwas nicht nutzt." Wie viel bezahlt werden muss,
hängt am Ende vom eigenen Nutzungsverhalten ab.
Prepaid-Karten nur für wenige eine Option
Das Finanztip-Fazit: "Für die meisten Verbraucher sind
Prepaid-Kreditkarten Unsinn", sagt Lietzau. Es gibt nur zwei Gründe,
die für eine Prepaid-Kreditkarte sprechen: Entweder die Bank gewährt
keine normale Kreditkarte oder man wünscht sich volle Kontrolle über
die Ausgaben, etwa wenn die eigenen Kinder die Karte nutzen. "Wer
eine Karte für seinen Nachwuchs sucht, für den kann eine
Prepaid-Karte die richtige Wahl sein", so Lietzau. Für Jugendliche ab
14 Jahren, die beispielsweise ein Jahr im Ausland verbringen,
empfiehlt Finanztip die Prepaid-Karte der Commerzbank. Für alle
Jüngeren kommen vor allem die Girokonten der Comdirect und Wüstenrot
Direct infrage, die mit einer Prepaid-Kreditkarte angeboten werden.
Erwachsene mit einem schlechten Schufa-Eintrag oder Selbstständige,
die viel abheben, sollten auf die Prepaid-Karte von Payback
zurückgreifen. Als Alternative zu Prepaid-Karten können Kinder das
Jugendkonto der DKB nutzen, zu dem eine echte Kreditkarte gehört -
allerdings ohne Kreditrahmen. Für Menschen mit schlechter
Schufa-Bewertung eignet sich die Debitkarte der Fidor Bank.
Weitere Informationen
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