PresseKat - "Unternehmen müssen Mitarbeiter vor digitalem Stress schützen" (FOTO)

"Unternehmen müssen Mitarbeiter vor digitalem Stress schützen" (FOTO)

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(ots) -
Wer das Wort "Arbeitsschutz" hört, denkt erst einmal an
Sicherheitskleidung und Rückenschule. Die wenigsten würden es mit der
Digitalisierung in Verbindung bringen. Doch auch hier lauern
Gesundheitsgefahren. Der technische Fortschritt erlaubt in vielen
Jobs das Arbeiten von fast überall und zu jeder Zeit. Rund 68 Prozent
der Arbeitnehmer checken auch nach Feierabend berufliche E-Mails oder
führen Telefonate mit Geschäftspartnern, so eine Umfrage des
randstadkorrespondenten (Q4 2015). Auf Dauer kann dieses permanente
Erreichbarsein enormen Stress verursachen. Bereits 59 Prozent
empfinden diese Verschmelzung von Privat- und Berufsleben als
Belastung.

Die Einführung neuer mobiler und flexibler Arbeitsformen ist
oftmals Bestandteil einer Digitalstrategie, die auch das Thema
Arbeitsschutz umfassen sollte. Die Mehrheit der Arbeitnehmer (69
Prozent) in Deutschland ist jedoch der Auffassung, dass ihr
Unternehmen noch über keine Digitalstrategie verfügt, wie eine andere
Studie gezeigt hat (Randstad Arbeitsbarometers Q4 2016). Klaus Depner
ist Manager Health & Human Safety bei Randstad Deutschland und
Experte für alle Fragen rund um Sicherheit und Gesundheit der
Mitarbeiter im Unternehmen. Anlässlich des Welttags für Sicherheit
und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz am 28. April 2017 berichtet er
im Interview, wo die Tücken bei der Digitalisierung liegen, und
fordert ein Umdenken beim Arbeitschutz.

Ortsunabhängiges und flexibles Arbeiten klingt erst einmal toll.
Warum soll hier ein Risiko für die Gesundheit bestehen? Klaus Depner:
Flexibles Arbeiten wird häufig mit einer höheren Work-Life-Balance in
Verbindung gebracht. Schließlich kann man sich die Zeit weitestgehend
frei einteilen. Wer aber rund um die Uhr auf seine Arbeit zugreifen
kann, wird es schwer haben, ein Ende zu finden und Ruhezeiten




einzuhalten. Verschiedene Studien haben aufgezeigt, dass digitales
und mobiles Arbeiten dazu führen, dass Arbeitnehmer auch außerhalb
der regulären Arbeitszeiten ihrer Tätigkeit nachgehen, es findet eine
Entgrenzung und Verlängerung der Arbeitszeit statt. Dabei ist die
Verschmelzung von Beruflichem und Privatem auf Dauer für beide
Parteien ungesund - auf regelmäßige und ständige Überlastung folgen
vermehrt krankheitsbedingte Ausfälle, die aufgefangen werden müssen.

Was sind die Folgen für den Arbeitnehmer?

Klaus Depner: Wenn hohe Anforderungen zu Überforderung führen,
können psychische Ermüdung, ermüdungsähliche Zustände oder eine
völlige Erschöpfung eintreten. Typische Symptome sind dann zum
Beispiel innere Unruhe, Schlafstörungen, Antriebslosigkeit und das
Gefühl, mit allem überfordert zu sein.

Was können Unternehmen tun, damit es nicht dazu kommt?

Klaus Depner: Wichtig ist, dass Unternehmen betriebliche
Regelungen für flexibles und mobiles Arbeiten aufsetzen, um ihre
Mitarbeiter vor Stress, Überforderung oder psychischer Ermüdung zu
schützen. Auch im Zuge der Digitalisierung ist der Arbeitgeber dazu
verpflichtet, die Arbeit so zu gestalten, dass eine Gefährdung für
die physische und psychische Gesundheit der Beschäftigten vermieden
wird. Das Arbeitsschutzgesetz, insbesondere dessen Grundgedanke der
Prävention, gilt unverändert und darf bei Arbeit 4.0 nicht
ausgeklammert werden.

Wie kann das in der Praxis aussehen?

Klaus Depner: Hauptansatzpunkt ist, dafür zu sorgen, dass der
Arbeitsschutz, insbesondere die Ruhe- und Pausenzeiten, eingehalten
werden. Zwei wichtige Ansatzpunkte für solche Regelungen bestehen in
der Reduzierung der Dauer und Intensität von einwirkenden Faktoren
sowie der Verteilung von Arbeits- und Pausenzeiten. Wer im Rahmen
seiner Fürsorgepflicht als Arbeitgeber verhindern möchte, dass die
Mitarbeiter auch in der Freizeit E-Mails beantworten, kann zum
Beispiel auf Systeme zurückgreifen, die eine Weiterleitung von
E-Mails in Abwesenheitszeiten verhindern. Zudem sollten sie darauf
achten, dass ihre Mitarbeiter auf die "Digitalisierungsreise"
mitgenommen werden. Ein solcher Changeprozess verlangt nach
Verständlichkeit und Transparenz in der Kommunikation in Richtung der
Mitarbeiter. Statt über Überforderungen sollten die Arbeitnehmer
Schritt für Schritt an die mit der Digitalisierung verbundenen neuen
Herausforderungen herangeführt werden. Das schafft Vertrauen und
stärkt die Bindung ans Unternehmen.

Ãœber Randstad Gruppe Deutschland

Mit durchschnittlich rund 58.000 Mitarbeitern und rund 500
Niederlassungen in 300 Städten sowie einem Umsatz von rund 2,1
Milliarden Euro (2016) ist die Randstad Gruppe der führende
Personaldienstleister in Deutschland. Randstad bietet Unternehmen
unterschiedlicher Branchen umfassende Personalservice-Konzepte. Neben
der klassischen Zeitarbeit gehören zum Portfolio der Randstad Gruppe
unter anderem die Geschäftsbereiche Professional Services,
Personalvermittlung, HR Lösungen und Inhouse Services. Mit seinen
passgenauen Personallösungen ist Randstad ein wichtiger strategischer
Partner für seine Kundenunternehmen. Durch die langjährige Erfahrung
unter anderem in der Personalvermittlung und Personalüberlassung
sowie individuelle Leistungs- und Entwicklungsangebote für
Mitarbeiter und Bewerber, ist Randstad auch für Fach- und
Führungskräfte ein attraktiver Arbeitgeber und Dienstleister. Als
Impulsgeber für den Arbeitsmarkt hat Randstad bereits im Jahr 2000
einen flächendeckenden Tarifvertrag mit ver.di abgeschlossen, der als
Grundlage für die geltenden tariflichen Regelungen in der gesamten
Branche diente. Randstad ist seit knapp 50 Jahren in Deutschland
aktiv und gehört zur niederländischen Randstad Holding nv: mit einem
Gesamtumsatz von rund 20,7 Milliarden Euro (Jahr 2016), über 620.000
Mitarbeitern täglich im Einsatz und ca. 5.800 Niederlassungen in 40
Ländern, ist Randstad einer der größten Personaldienstleister
weltweit. Zur Randstad Gruppe Deutschland gehören neben Randstad auch
die Unternehmen GULP, Randstad Sourceright und Randstad Outsourcing.
Vorsitzender und Sprecher der Geschäftsführung der Randstad Gruppe
Deutschland ist Eckard Gatzke



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Datum: 24.04.2017 - 12:42 Uhr
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