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Gefälschte Suppenwürfel, gepanschter Wein und alte Sardinen, die
neu verpackt wurden: Bei der gemeinsamen Operation "Opson VI" von
Europol und Interpol gegen Lebensmittelfälschungen und -panscherei
wurden Lebensmittel im Wert von rund 230 Millionen Euro
beschlagnahmt. Das geht aus Ermittlungsergebnissen hervor, die dem
ZDF-Magazin "Frontal 21" exklusiv vorliegen.
Knapp 10 000 Tonnen und 26 Millionen Liter Lebensmittel haben
Polizei, Zoll und Lebensmittelbehörden zwischen Dezember 2016 und
März 2017 beschlagnahmt. Insgesamt wurde im Rahmen von "Opson VI" in
60 Ländern kontrolliert, davon in 21 EU-Mitgliedsstaaten. Mehr als 50
000 Kontrollen wurden in Gewerbegebieten, in Häfen und auf Märkten
durchgeführt. Die Ermittlungen richteten sich gegen 13 600
Verdächtige.
In Deutschland lag der Schwerpunkt von "Opson VI" auf Betrug mit
Nüssen: Ermittler suchten nach undeklarierten Erdnüssen,
Cashew-Nüssen sowie Mandeln in Haselnussprodukten aus der Türkei,
Georgien und Italien. Sie entdeckten beispielsweise eine Ladung mit
1300 Kilogramm angeblich gerösteten Haselnüssen. Doch der Lieferung
waren billige Erdnüsse beigemischt. Da diese nicht deklariert waren,
stellt eine solche Beimischung ein erhebliches Gesundheitsrisiko für
Allergiker dar.
Champagner, Kaviar, Trüffel, aber auch Kaffee, Tee oder
Mineralwasser - fast jedes verzehrbare Produkt könne gefälscht
werden, erklärt Bérengère Dréno von Europol im Interview mit "Frontal
21". Über das Internet ließen sich die Produkte dann einfach
verkaufen. "So finanziert der Konsument das organisierte Verbrechen."
Denn bei einer Vielzahl von gefälschten Produkten seien betrügerische
Banden beteiligt. Hier müssten Polizei, Zoll und
Lebensmittelsicherheitsbehörden besser zusammenarbeiten, so Bérengère
Dréno. "Lebensmittelsicherheitsbehörden haben bei ihrer Arbeit nicht
unbedingt das organisierte Verbrechen im Blick und auch der Zoll und
die Polizei denkt bei organisierter Kriminalität nicht unbedingt an
Lebensmittel."
Die "Opson VI"-Fahnder wurden überall in Europa fündig:
Italienische Behörden konfiszierten fast 32 000 Flaschen gefälschtes
Mineralwasser. In Dänemark stellten Behörden gleich bei mehreren
Olivenöl-Sorten fest, dass billiges Lampantöl beigemischt war. Die
Ermittlungsergebnisse von Europol und Interpol werden am Dienstag,
25. April 2017, veröffentlicht.
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