(ots) - McKinsey-Studie: Zusätzliches jährliches
Wirtschaftswachstum von 10 Milliarden Euro möglich - Große
Fortschritte in der Technologie steigern Produktivität - KI wichtiges
Thema auf Hannover Messe - Markt für künstliche Intelligenz wächst um
25% pro Jahr
Die künstliche Intelligenz (KI) kann zum Wachstumsmotor für die
deutsche Industrie werden: Bis 2030 könnte das Bruttoinlandsprodukt
Deutschlands durch den frühen und konsequenten Einsatz von
intelligenten Robotern und selbstlernenden Computern um bis zu 4
Prozent oder umgerechnet 160 Mrd. Euro höher liegen als ohne den
Einsatz von KI. Dies entspricht einem zusätzlichen jährlichen
Wachstum von 0,25 Prozentpunkten oder 10 Mrd. Euro. Angetrieben wird
das Wachstum durch eine höhere Produktivität bei gleichzeitiger
Schaffung neuer, wertschöpfender Tätigkeitsfelder. Dies sind die
zentralen Ergebnisse einer aktuellen Studie von McKinsey mit dem
Titel "Smartening up with Artificial Intelligence (AI) - What's in it
for Germany and its Industrial Sector?". Für die Analyse wurden unter
anderem die acht wesentlichen Anwendungsfelder von künstlicher
Intelligenz für die deutsche Industrie analysiert, die Unternehmen
als Startpunkt für die Nutzung von KI dienen können.
Mit KI den demographischen Engpass überwinden
"Angesichts der demographischen Entwicklung ist die
Produktivitätssteigerung durch künstliche Intelligenz ein
entscheidender Faktor für die deutsche Wirtschaft", erläutert Harald
Bauer, Seniorpartner im Frankfurter Büro von McKinsey. "Nicht nur
volkswirtschaftlich, auch aus Sicht der Unternehmen verspricht KI
Vorteile: Sie gibt Mitarbeitern die Möglichkeit, sich ständig
wiederholende oder gefährliche Arbeiten an Computer und Roboter
abzugeben und sich auf wertschöpfende und interessante Aufgaben zu
konzentrieren." Zudem ermögliche KI den Unternehmen komplett neue
Geschäftsfelder.
Der zunehmende Einsatz künstlicher Intelligenz basiert auf
Durchbrüchen in der Technologie. Selbstlernende Algorithmen sorgen
beispielsweise dafür, dass Computer Bilder immer besser erkennen und
einordnen können: Lag die Fehlerrate bei computergestützter
Bilderkennung 2010 noch bei 28%, waren es 2016 weniger als 5%; bei
der Spracherkennung sank die Quote von 27% im Jahr 1997 auf 6% im
vergangenen Jahr.
Im gleichen Tempo haben auch die Investmentaktivitäten rund um
Firmen mit KI-Fokus zugenommen: Während 2011 weltweit erst 67
Finanzierungsrunden für KI-Startups abgeschlossen wurden, waren es
2015 bereits knapp 400. Der globale Markt für KI-basierte
Dienstleistungen, Software und Hardware wächst jährlich um bis zu 25%
und wird bis 2025 voraussichtlich 130 Mrd. US-Dollar erreichen.
20% höhere Auslastung, 30% weniger Ausschuss
"Besonderes Potenzial hat der Einsatz künstlicher Intelligenz in
Fertigungsindustrien mit ihrem hohen Anteil vorhersehbarer
Tätigkeiten", sagt Matthias Breunig, Partner im Hamburger Büro von
McKinsey. "Gerade die Verbindung von künstlicher Intelligenz mit der
Vernetzung von Maschinen - Stichwort Internet of Things - führt zu
neuen Möglichkeiten. Dies werden wir in dieser Woche auf der Hannover
Messe wieder deutlich sehen." Folgende Anwendungsfelder sind laut der
Studie für die deutsche Industrie von besonderer Bedeutung:
- Fertigung: Eine um 20% verbesserte Anlagennutzung ist möglich,
wenn durch KI beispielsweise Wartungsarbeiten vorausschauend
durchgeführt werden ("predictive maintenance"). Ebenso sind eine
um 20% höhere Produktivität bei einzelnen Arbeitsschritten durch
die gezielte Zusammenarbeit von Robotern und Mitarbeitern
machbar. Darüber hinaus kann die Qualitätsüberwachung durch KI -
z.B. durch automatische visuelle Fehlererkennung bei Produkten -
um 50% produktiver werden. In bestimmten Bereichen ist eine
Reduktion des Ausschusses um bis zu 30% möglich.
- Geschäftsprozesse: Eine Optimierung der Lieferkette -
beispielsweise durch exaktere Abverkaufsprognosen - kann zu
einer Reduktion der Lagerhaltungskosten um bis zu 50% führen. In
der Forschung und Entwicklung sind Kostenreduktionen von 10 bis
15% und um 10% kürzere Markteinführungszeiten möglich. In
indirekten Geschäftsbereichen wie der IT kann die künstliche
Intelligenz 30% der Tätigkeiten übernehmen.
- Produkte und Services: Künstliche Intelligenz ist eine der
wesentlichen Voraussetzungen für selbstfahrende Autos. 2030
könnten bis zu 15% der neu zugelassenen Fahrzeuge autonom
fahren; mit signifikanten Wachstumsraten bis 2040.
Fünf pragmatische Empfehlungen für Unternehmen
"Wir stehen erst am Anfang einer spannenden Entwicklung", sagt
Matthias Breunig. "Voraussetzung für den sinnvollen Einsatz von
künstlicher Intelligenz ist eine offene Debatte darüber, wie und an
welcher Stelle Menschen und Maschinen sinnvoll zusammenarbeiten
können." Um die Chancen durch KI nicht zu verpassen, sollten
Unternehmen:
- die Chancen der KI verstehen, für sich selber Pilotprojekte
festlegen und dabei die Wirtschaftlichkeit nicht aus den Augen
verlieren,
- intern KI-Kompetenzen aufbauen, jedoch auch mit spezialisierten
Drittanbietern zusammenarbeiten,
- granulare Daten speichern, wo immer es geht - sie sind der
Treibstoff für KI- Anwendungen,
- bestehendes detailliertes Wissen über die eigenen Produkte und
Fertigungsverfahren mit neuen KI-Anwendungen kombinieren,
- kleine Tests schnell auf den Weg bringen; es sind keine riesigen
Investitionen notwendig, aber Agilität ist eine
Erfolgsvoraussetzung.
Die vollständige Studie ist zum Download verfügbar unter:
http://mck.de/ki2017
Ãœber McKinsey
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Unternehmensberatung für das Topmanagement. 27 der 30 DAX-Konzerne
zählen aktuell zu den Klienten. In Deutschland und Österreich ist
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Main, Hamburg, Köln, München, Stuttgart und Wien aktiv, weltweit mit
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