PresseKat - Erster "Automotive Disruption Radar" von Roland Berger: Autonomes Fahren und E-Autos stoß

Erster "Automotive Disruption Radar" von Roland Berger: Autonomes Fahren und E-Autos stoßen weltweit auf Akzeptanz bei der Kundschaft (FOTO)

ID: 1483154

(ots) -
- Neue Analyse von Roland Berger erfasst globale
Transformationsprozesse in der Automobilindustrie systematisch
- Studie basiert auf Umfrage von mehr als 10.000 Konsumenten in
zehn Ländern
- Automobilbranche und ihre Lieferkette stehen vor dem größten
Umbruch in der Geschichte
- Fokus autonomes Fahren: Bereits 46 Prozent der Konsumenten
weltweit würden auf ein Auto für autonom fahrende Taxis
verzichten; Deutschland knapp über internationalem Durchschnitt
- Fokus Elektrifizierung: Schon für 37 Prozent der weltweiten
Verbraucher ist ein E-Fahrzeug eine Alternative; 41 Prozent in
Deutschland

Die Automobilbranche sieht sich einem radikalen Wandel ausgesetzt:
Die Digitalisierung ermöglicht schon heute Mobilitätsdienstleistungen
wie Carsharing- oder Mitfahrmodelle und öffnet neue Vertriebswege.
Parallel spielen Elektroantriebe eine immer größere Rolle. Zudem
schreitet die Entwicklung des automatisierten Fahrens rasant voran.

Bei all diesen technologiegetriebenen Umbrüchen stellt sich die
Frage, auf welche Resonanz sie beim Kunden treffen. Geht es nach
ihnen, wird die Zukunft von autonom-fahrenden und E-Autos bestimmt:
Bereits 46 Prozent der Konsumenten weltweit würden sich kein Auto
mehr kaufen, sollten autonom fahrende Taxis, so genannte Robocabs,
kostengünstiger zur Verfügung stehen. Zudem überlegen sich 37 Prozent
der Verbraucher, ein E-Fahrzeug als nächstes Auto anzuschaffen.

Das sind Ergebnisse des ersten "Automotive Disruption Radar" von
Roland Berger. Der Radar unterstützt Unternehmen der
Automotive-Industrie dabei, ihre Investitionsentscheidungen zu
treffen. Deshalb erfasst Roland Berger im "Automotive Disruption
Radar" regelmäßig den Verlauf und die Auswirkungen von disruptiven
Trends wie neuen Mobilitätskonzepten, automatisiertem Fahren,




Vernetzung und digitalen Services sowie Elektrifizierung. Die
Auswertung zeigt den aktuellen Stand und die Veränderungen in fünf
besonders relevanten Bereichen auf: regulatorische Rahmenbedingungen,
Technologie, Infrastruktur, Aktivitäten der Industrie sowie die
Kundenerwartungen. Für eine detaillierte Analyse dieser Kategorien
greifen die Experten von Roland Berger auf 25 Indikatoren zurück.
Alleine um die Stimmung unter den Konsumenten zu untersuchen, wurden
für den Radar mehr als 10.000 Verbraucher in zehn Ländern befragt:
China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Japan,
Niederlande, Singapur, Südkorea und USA.

"Die Automobilindustrie muss viele disruptive Trends zeitgleich
meistern und dieser radikale Wandel wird deutliche Folgen für die
gesamte Branche nach sich ziehen", so Norbert Dressler, Partner von
Roland Berger. "Komplette Wertschöpfungsketten verschwinden, neue
Geschäftsmodelle entstehen - traditionelle Hersteller und Zulieferer
müssen sich dieser Wettbewerbssituation stellen. Unser "Automotive
Disruption Radar" soll Unternehmen dabei helfen,
Investitionsentscheidungen zu treffen und den vielfältigen
Komplexitäten besser zu begegnen."

Neue Mobilitätskonzepte insbesondere in Asien gefragt

Im internationalen Vergleich sind Kunden in Singapur und China am
meisten an neuen Mobilitätskonzepten interessiert. In diesen Ländern
gaben 84 Prozent (Singapur) bzw. 83 Prozent (China) der
Studienteilnehmer an, mindestens eine Person zu kennen, die auf ein
eigenes Auto verzichtet. Deutschland kommt in der Umfrage mit 66
Prozent auf den vierten Platz. In anderen führenden
Wirtschaftsnationen wie Großbritannien (37%), Frankreich (34%) oder
Japan (29%) kommen Carsharing- oder Mitfahrmodelle weniger gut an.
Schlusslicht sind mit 22 Prozent die USA.

"Die Haltung der deutschen Verbraucher hat sich stark verändert,
vor allem unterstützt durch den Trend zur Shared Economy",
kommentiert Wolfgang Bernhart, Partner bei Roland Berger. "Neue
Geschäftsmodelle kommen so zum Zuge. Etablieren sich Robocabs als
kostengünstige Alternative zum eigenen Fahrzeug, wird sich diese
Entwicklung in den kommenden Jahren noch deutlich beschleunigen."

Insbesondere Verbraucher in Ländern mit hoher Bevölkerungsdichte
wie den Niederlanden (59%), Japan (56%) und Singapur (51%) können
sich vorstellen, Robocabs zu nutzen und auf ein eigenes Auto zu
verzichten. Deutschland folgt mit 47 Prozent knapp dahinter. In
großen Flächenstaaten wie den USA (35%), Indien (33%) und China (27%)
sind Kunden weniger aufgeschlossen. "Automatisierte Fahrzeuge mit
Elektroantrieb werden voraussichtlich bis 2021 marktreif sein",
erklärt Bernhart. "Alle großen Automobilhersteller unternehmen
gemeinsam mit Zulieferern und branchenfremden Akteuren wie IT-Firmen
große Anstrengungen, um sich im Wettbewerb zu behaupten. Weltweit
arbeiten rund 40.000 Vollzeitbeschäftigte an neuen
Mobilitätsdienstleistungen und automatisiertem Fahren."

E-Autos vor allem in China populär

Auch beim Thema E-Mobilität zeigt der "Automotive Disruption
Radar" signifikante regionale Unterschiede auf. Kunden aus China sind
überwiegend positiv gegenüber E-Autos eingestellt. 60 Prozent spielen
mit dem Gedanken, sich ein entsprechendes Modell als nächstes Auto zu
kaufen. Auch in Südkorea (54%) kommt für mehr als die Hälfte der
Befragten ein E-Modell infrage. Deutschland landet mit 41 Prozent im
Mittelfeld. Kunden aus Europa, Japan, Südkorea und den USA sehen vor
allem die hohen Preise als Hinderungsgrund für einen Kauf. "Noch ist
der Marktanteil elektrisch betriebener Fahrzeuge auf vergleichbar
niedrigem Niveau - 2016 ist der Anteil von E-Modellen an der
Gesamtproduktion aber deutlich gestiegen", erklärt Wolfgang Bernhart.
"Fortschritte bei der Batterietechnologie erlauben größere
Reichweiten und mehr Komfort. Zudem sind die Kosten deutlich
gesunken: Hochenergiezellen für Elektroautos werden bis 2020 rund 120
Euro pro Kilowattstunde kosten. Bei den ersten Modellen war der Preis
dreimal so hoch."

"Diese Entwicklungen zeigen, dass für die gesamte
Automobilwirtschaft eine Ära zu Ende geht. Und die neue Dynamik im
Markt wird von einer veränderten Erwartungshaltung der Kunden
angetrieben", fasst Dressler zusammen. "Die Branche muss deshalb
einen Spagat schaffen: Sowohl Hersteller als auch Zulieferer müssen
auf diese Umbrüche reagieren und neues Potenzial zu erschließen. Sie
können sich aber nicht komplett von ihrer bestehenden Infrastruktur
lösen, sondern müssen Transformationsprozesse durchlaufen. Darin
besteht die größte Herausforderung für die Firmen."

Die Studie können Sie herunterladen unter:
www.rolandberger.de/pressemitteilungen

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