(ots) -
Die Christliche Initiative Romero e.V. hat über 90 gängige Logos
untersucht, die Lebensmitteln und Kleidung faire und ökologische
Produktion bescheinigen sollen. Neben nichtssagenden
Feigenblatt-Initiativen gibt es einige vorbildliche Biosiegel -
Nachholbedarf bei der Wirkungsmessung und sozialen Kriterien.
In der groß angelegten Studie im Rahmen der Kampagne SUPPLY
CHA!NGE hat die Christliche Initiative Romero 92 Siegel, Label und
Initiativen auf soziale und ökologische Kriterien und auf ihre
Glaubwürdigkeit geprüft.
Auffällig sind die großen Unterschiede zwischen den Labels. Trotz
Lippenbekenntnissen nach dem schrecklichen Unglück in der
Textilfabrik Rana Plaza bei dem am 24. April 2013 mehr als 1.130
Menschen starben, tragen Unternehmensinitiativen wie die BSCI
(Mitglieder sind u.a. Deichmann, Edeka und Aldi) zu keiner
substantiellen Verbesserungen in den weltweiten Nähfabriken bei. Die
"SAI Platform" (Mitglieder sind etwa McDonald's, Nestlé, Coca Cola
und Unilever) preist die bloße Einhaltung nationaler Gesetze als
Nachhaltigkeitsprogramm an. Das utz-Siegel und das Logo der
Rainforest Alliance, das sich auf vielen Schokoprodukten findet,
gehen nur minimal über die gesetzlichen Vorschriften hinaus.
"Hier wird gleich zweimal betrogen", verdeutlicht die Leiterin der
Studie, Sandra Dusch Silva, "einmal die Verbraucher, denen
vorgegaukelt wird, ein nachhaltiges Produkt zu kaufen, und natürlich
die Menschen, die die Produkte unter unwürdigen Bedingungen
herstellen und für die sich nichts verbessert." Nur wenige
Initiativen, wie die Fair Wear Foundation im Bereich Textilien,
betrachten wirklich die Prozesse vor Ort die zu Verbesserungen
führen.
Wenig Transparenz und Wirkungsmessung
Generell fiel bei der Untersuchung auf, dass es kaum Instrumente
gibt, um die Wirkung der Programme zu messen. "Was nützt der schönste
Plan, wenn wir am Ende nicht wissen, ob er funktioniert?", so Sandra
Dusch Silva.
Nachholbedarf besteht außerdem bei der Transparenz: Während
Testsieger wie Gepa fair+ transparent arbeiten und so an
Glaubwürdigkeit gewinnen, herrscht vor allem bei Siegeln und
Standards für faire Produkte Nachholbedarf. Sandra Dusch Silva: "Bei
Öko-Standards ist die Transparenz teils vorbildlich. Paradoxerweise
heißt es dann aber bei Sozialstandards, eine transparente Lieferkette
sei aus wettbewerbsrechtlichen Gründen nicht umsetzbar."
Wegweiser als Handbuch und Pocket-Guide
"Bio" ist also nicht gleich "Bio" und "Fair" ist nicht gleich
"Fair". Das sollten sowohl Verbraucher wissen, also auch Unternehmen,
die bisher nur darauf achteten, dass ihre Einkäufe "irgendwie"
zertifiziert waren. Für sie hat die Christliche Initiative Romero die
Ergebnisse in einem 172-seitigen "Wegweiser durch das
Label-Labyrinth" verständlich zusammengefasst. "Wir möchten den
Verbrauchern eine konkrete Orientierungshilfe im "Label-Labyrinth" an
die Hand geben", erklärt Sandra Dusch Silva. Geplant ist deshalb auch
ein Pocket-Guide fürs Portemonnaie.
"Wegweiser durch das Label-Labyrinth" (172 Seiten)
Leseprobe: https://is.gd/I0mSkT
Ein Rezensionsexemplar bestellen Sie bei: Isabell Ullrich,
cir(at)ci-romero.de
Pressebilder: www.ci-romero.de/pressebilder_konsum/
DIE CHRISTLICHE INITIATIVE ROMERO e.V.
Die Christliche Initiative Romero (CIR) setzt sich seit 1981 für
Arbeits- und Menschenrechte in Mittelamerika und Brasilien ein.
Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Unterstützung von Basisbewegungen
und Organisationen in Nicaragua, El Salvador, Guatemala und Honduras
sowie die Kampagnen- und Bildungsarbeit in Deutschland. Ziel ist,
eine Brücke zwischen Ländern des Südens und Deutschland zu schlagen.
Pressekontakt:
Sandra Dusch Silva
Christliche Initiative Romero e.V. (CIR)
Büro Berlin / Eldenaer Straße 60 / 10247 Berlin
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Mail: dusch(at)ci-romero.de
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