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Die Digitalisierung wirkt sich auf die Arbeitswelt aus. Verändern
sich zusätzlich die geschäftlichen Rahmenbedingungen, wie gerade bei
den Banken, so müssen viele Unternehmen ihre Personalstrukturen
weiter anpassen. Die Stichwörter "Personalabbau" und "einvernehmliche
Trennung" liegen in der Luft. Aila Kruska, Karriere- und
Outplacementberaterin in Frankfurt, zeigt mit ihrer
"3-Schritt-Strategie" auf, wie Menschen sich beruflich neu aufstellen
und ihre Erfahrungen in andere Branchen (oder: in Branchen mit mehr
Potenzial) übertragen können.
Können Sie sich daran erinnern, wie Sie oder Ihre Eltern früher
Überweisungsformulare handschriftlich ausgefüllt und bei einer
Bankfiliale abgegeben haben? Diese Zeiten sind längst vorbei. Laut
Branchenverband BITKOM wickelt 2016 jeder zweite Deutsche (16 bis
74-jährigen) seine Bankgeschäfte über das Internet ab. Wie hat sich
dadurch die Arbeit in der Bankfiliale bzw. im Zahlungsverkehr
verändert? Während früher Bankangestellte noch am gleichen Tag die
Daten der Überweisungsträger ins bankeneigene System eingaben, werden
heute die wenigen Formulare, die noch in den Filialen eingehen, vor
Ort gescannt und zur Weiterverarbeitung auf elektronischem Weg ins
Rechenzentrum gesendet. Lediglich elektronisch nicht lesbare
Formulare werden von Bankangestellten im Zahlungsverkehr noch
nachbearbeitet oder erfasst.
Die Folge für die Mitarbeiter im Zahlungsverkehr?
Das Arbeitsaufkommen im Zahlungsverkehr ist massiv zurückgegangen
und es werden weniger "flinke Hände" in diesem Bereich benötigt.
Sofern die betroffenen Mitarbeiter über die notwendigen
Qualifikationen verfügen, werden sie innerhalb der Bank andere
Aufgaben übernehmen können. Welche Alternativen bieten sich aber
denjenigen, die innerhalb der Bank nicht weiterbeschäftigt werden
können? Aila Kruska, die als Outplacement-Beraterin schon viele
Hundert Jobsuchende beraten hat, empfiehlt in diesem Fall die
sogenannte 3-Schritt-Strategie:
Schritt 1: Startpunkt Kompetenzen-Screening
Zunächst einmal steht ein Kompetenz-Screening an. "Denn
Bankangestellter ist nicht gleich Bankangestellter", bringt es der
Bewerbungsprofi auf den Punkt. "Auf Sachbearbeiter-Level arbeiten
Menschen unterschiedlichster Ausbildungen - neben Bankkaufleuten zum
Beispiel Kaufleute für Büromanagement oder ausgebildete
Datenerfasser." Beim Kompetenz-Screening werden detailliert die
Fähigkeiten und Fertigkeiten herausgearbeitet, die sich hinter den
täglichen Aufgaben verstecken. "Ich stelle ziemlich viele Fragen, zum
Beispiel "Kann dieser Job wirklich von jedem gemacht werden?" oder
"Was braucht's dazu, die Aufgabe genau in dieser Qualität zu
erledigen?" Hinter: "Wie sollte eine Person gestrickt sein, damit sie
diesen Job genauso gut wie Sie erledigen kann?", versteckt sich die
Frage nach hilfreichen Persönlichkeitsmerkmalen. Die anfangs
erwähnten Datenerfasser zeichnen sich zum Beispiel durch eine hohe
Konzentrationsfähigkeit, Ausdauer und große Sorgfalt im Umgang mit
Zahlen und Daten aus.
Schritt 2: Die Ziellinie favorisiertes Aufgabengebiet und Branchen
Nach dem Kompetenz-Screening folgt die Entscheidung über die
zukünftige Tätigkeit und in Frage kommenden Branchen. Hier bietet
sich zunächst die Suche nach Unternehmen der gleichen Branche an. Für
viele Bewerber funktioniert das gut. "Ist die Branche allerdings von
massiven Veränderungen betroffen, wie es zum Beispiel 2013 für die
Solarbranche der Fall war, so ist dies kein wirklich empfehlenswertes
Vorgehen," berichtet Aila Kruska. Hier ist nun eine gute Spürnase und
"über den Tellerrand schauen" angesagt. "Ein Mitarbeiter aus dem
Zahlungsverkehr, könnte zum Beispiel überlegen, welche anderen
Unternehmen und Organisationen Informationen und Daten in Gesprächen
ermitteln und diese erst zu einem späteren Zeitpunkt elektronisch
erfassen und verarbeiten." Ein Beispiel aus Aila Kruskas aktueller
Beratungspraxis zeigt: Dies ist bei der Feststellung der
Pflegebedürftigkeit einer Person durch den sogenannten Medizinischen
Dienst der Fall, also bei der Beantragung von Leistungen bei der
Pflegekasse. Da diese wiederum den Krankenversicherungen zugeordnet
sind, werden somit AOK & Co zu potenziellen Arbeitgebern von
Datenerfassungs-Profis. "Statt Kontonummern und Euro-Beträgen geht es
hier um Gesundheitszustand und detaillierten Pflegebedarf", fasst
Aila Kruska zusammen. Das Inkrafttreten des neuen
Pflegestärkungsgesetz Anfang 2017 und der damit verbundene Ersatz der
drei Pflegestufen durch nun fünf Pflegegrade bedeutet während der
Umstellungsphase einen bedeutenden Mehraufwand für die Krankenkassen.
"Und Datenerfassungs-Profis, die beruflich mehr mit Menschen zu tun
haben möchten, könnten dagegen ihr Tätigkeitsfeld ausweiten. Zum
Beispiel in Richtung Vertriebsinnendienst, bei dem sie Kundenaufträge
telefonisch aufnehmen und elektronischen erfassen, Kundenanfragen
beantworten und Kundenstammdaten verwalten und anlegen. Ein
Einarbeiten in SAP R/3 ist dafür häufig notwendig", ergänzt die
Outplacement-Beraterin aus Frankfurt.
Schritt 3: Bewerbungsunterlagen für Nicht-Banker "übersetzen"
Stehen auch angestrebte Branche und Aufgabenfeld fest, so müssen
"nur noch" die Bewerbungsunterlagen so formuliert werden, dass Sie
von Personalentscheidern der neuen Branche auch wirklich verstanden
werden. Ein Bankangestellter, der hierbei ausschließlich auf
bank-spezifisches Vokabular setzt, hat in diesem Fall als Bewerber
schlechte Karten. Eine Übersetzung ist notwendig. Für den
Datenerfasser im Zahlungsverkehr bedeutet dies zum Beispiel das
Ãœbersetzen der Aufgabe "Abwicklung des beleghaften Zahlungsverkehrs"
in möglicherweise "manuelle Datenerfassung von papierhaften Belegen
im elektronischen System". Und für die Tätigkeit "Archivierung und
Kontrolle der Primanoten" bieten sich die Ãœbersetzungen "Archivierung
von Mitschriften und Dokumenten (analog und digital)" und "Kontrolle,
Korrektur und Dokumentation der Dateneingabe entsprechend der
Unternehmensrichtlinien" an.
Nach dieser 3-Schritt-Strategie folgt dann wie gewohnt die
eigentliche Jobsuche: Bewerbungen auf Stellenangebote, die Ansprache
von geeigneten Personalvermittlern. "Nach wie vor zählt die
Mund-zu-Mund-Propaganda - auf Neudeutsch auch Netzwerken genannt -
immer noch zu den Top 3 der erfolgreichen Suchmethoden," ergänzt Aila
Kruska.
Ãœber die Autorin
Aila Kruska ist Karriere- und Outplacementberaterin und hat seit
dem Jahr 2000 gut 700 Fach- und Führungskräfte bei der beruflichen
Neuorientierung beraten. Seit 5 Jahren berät sie unter dem Namen Aila
Kruska KARRIERE OUTPLACEMENT Unternehmen und Mitarbeiter bei
Veränderungsprozessen.
Pressekontakt:
Aila Kruska KARRIERE OUTPLACEMENT
60433 Frankfurt
069/95518009
mail(at)ailakruska.de
www.ailakruska.de
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