(ots) - Es ist wie ein Kinder-Gerangel im Sandkasten: Bist
du blöd zu mir, dann zahl ich's dir heim. Vielleicht fühlte sich
Israels Ministerpräsident Netanjahu wirklich düpiert, weil
Außenminister Gabriel nicht direkt ihn aufsuchte, sondern erst einmal
mit kritischen Menschen in Israel sprechen wollte. Gabriel versuchte
dieses Treffen schließlich zu verschieben - aber über diese goldene
Brücke wollte Netanjahu denn nicht mehr gehen. Er lud Gabriel
kurzerhand aus. Und nun befinden sich die deutsch-israelischen
Beziehungen auf einem Tiefpunkt. Dass Gabriel daraus kein Drama
macht, spricht für Gelassenheit, die früher nicht gerade sein
Markenzeichen war. Es geht völlig in Ordnung, wenn sich der deutsche
Außenminister in einem demokratischen Land wie Israel auch mit
Menschen unterhält, die nicht auf Regierungslinie sind. Dass
Netanjahu die beiden Organisationen als Staatsfeinde sieht, liegt an
seinem innenpolitischen Ärger. Netanjahu will sich seinen rechten
Wählern als harter Hund zeigen. Dass er deswegen das gute und
wertvolle Verhältnis zu Deutschland belastet, zeigt seine
Unsicherheit. Ganz leicht könnte nun das Sandkasten-Gerangel
eskalieren. Indem der Außenminister aber ruhig blieb, besteht nun
eine Chance auf Wiederannäherung. Die ist für beide Staaten wichtig;
vor allem für die Menschen in Israel. Dazu gehören auch die, die der
Regierung kritisch gegenüber stehen.
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