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WDR: Libyen bittet die EU um 130 zum Teil bewaffnete Schiffe für die Küstenwache
Achtung: Sperrfrist

ID: 1483685

(ots) -

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Einen umfangreichen Wunschzettel haben die libyschen Behörden der EU
zukommen lassen: Eine dem ARD/WDR-Europastudio Brüssel vorliegende
Anforderungsliste der Nordafrikaner zählt von bis zu 100 Meter langen
Patrouillenbooten bis hin zum Funkgerät all das auf, was sie sich an
Ausrüstung von den Europäern erhoffen. Sogar Beispielfotos von jedem
einzelnen Gegenstand enthält die Anforderungsliste. 20 Taucheranzüge,
200 schusssichere Westen oder auch Nachtsichtbrillen etwa wünscht
sich die libysche Küstenwache. Ganz oben auf dem Bestellformular aber
stehen Schiffe unterschiedlicher Größe: Fünf mit Radar und
Maschinengewehren ausgestattete 'Offshore-Patrouillen-Boote', mehr
als 1000 Tonnen schwer, werden angefordert. Wie aus dem kürzlich nach
Brüssel gesandten Papier hervorgeht, benötigt die libysche Seite nach
eigenem Ermessen insgesamt 130 Boote unterschiedlicher Größe und
Motorstärke, viele davon bewaffnet. Aber auch 80 aufblasbare,
unbewaffnete werden erbeten. Hinter einigen der Zahlen findet sich
dahinter der Vermerk 'Dringend'.

Die EU-Staaten, darunter auch Deutschland, hatten der libyschen
Einheitsregierung zugesagt, bei "Training und Ausrüstung" der
Küstenwache zu helfen. Doch gleichzeitig birgt die Bereitstellung von
Material oder gar Waffen auch Risiken, weil diese in falsche Hände
geraten könnten. Immer wieder gibt es Berichte, dass die libyschen
Sicherheitskräfte von Schmugglerbanden unterwandert seien.

Ob und wann die EU der mangelhaft ausgestatteten lybischen




Küstenwache Material liefern wird, ist noch nicht klar. Mit der
Ausbildung im Rahmen der EU-Marine-Mission 'Sophia' sollen die Libyer
in die Lage versetzt werden, selbst gegen Flüchtlings-Schlepperbanden
vorzugehen. Bei ihrem Treffen auf Malta befassen sich die
EU-Verteidigungs-Minister am Mittwoch mit der Mittelmeermission.

Sendetermine: 26. April, WDR 5 Morgenecho ab 6.00 Uhr sowie NDR Info
ab 6.00 Uhr



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