(ots) - Im Jahr 2013 wurde jeder fünfte Ratenkredit
online abgeschlossen, 2016 lag der Anteil der Verträge über das
Internet bereits bei 40 Prozent. Eine hohe Zahl davon wird über
sogenannte Intermediäre wie Online-Vergleichsplattformen vermittelt.
Mit der ab 2018 geltenden EU-Richtlinie PSD2 könnte deren Anteil
binnen kurzer Zeitmassiv massiv steigen, denn es werden weitere
Marktteilnehmer in die Ratenkreditvermittlung einsteigen. Dies gilt
nicht nur für Plattformen, sondern zunehmend auch für Fintechs. Dies
zeigen aktuelle Marktanalysen der auf Finanzdienstleister
spezialisierten Unternehmensberatung Cofinpro.
Wenn Verbraucher einen Konsumentenkredit benötigen, führt der Weg
sie oft nicht mehr zur Bank, sondern ins Internet. Zahlreiche
Plattformen bieten sich als Vermittler günstiger Kredite an und
genießen großes Vertrauen bei den Bundesbürgern. Sie könnten ab dem
nächsten Jahr weiter an Marktmacht gewinnen und bis zu zwei von drei
Ratenkrediten vermitteln.
Ab dem 13. Januar 2018 sind Banken verpflichtet, Drittanbietern
Zugang zu Konto- und Zahlungsdaten der Verbraucher zu gewähren, so
sieht es die Payment Service Directive 2 (PSD2) vor. "Die Richtlinie
zielt zwar vordergründig auf den Zahlungsverkehr ab, doch sie wird
den Wettbewerb auch im Kreditgeschäft weiter anheizen. Denn wer weiß,
wie es um die finanzielle Situation von Privatkunden bestellt ist,
kann ihnen bei Bedarf auch Kredite anbieten", sagt Stefan Graß,
Executive Consultant bei der auf Finanzdienstleister spezialisierten
Unternehmensberatung Cofinpro.
"Die Banken müssen damit einen noch größeren Teil ihrer Erträge
aus dem Kreditgeschäft mit den Intermediären teilen. Neue Anbieter
wie FinTechs werden zusätzlich den Wettbewerb anheizen. Schlimmer
aber wiegt: Die Finanzdienstleister werden immer stärker von ihren
Kunden abgeschnitten, sie verlieren nicht nur das Monopol auf ihre
Kontodaten, sondern möglicherweise auch den direkten Kontakt", so der
Konsumentenkredit-Experte.
Mit PSD2 werden Bank-Dienstleistungen zunehmend in den Alltag
integriert. Aus Kundensicht mag das wünschenswert sein. Schließlich
hat der Verbraucher nicht in erster Linie das Bedürfnis, einen
Konsumentenkredit aufzunehmen, sondern er möchte etwa ein Auto oder
ein Smartphone kaufen, das er nicht auf einmal bezahlen kann. Aus
Bankensicht aber birgt diese Entwicklung Gefahren, denen es zu
begegnen gilt.
Gefragt ist dabei vor allem schnelles Handeln der Institute. Auch
im Kreditgeschäft sind Verbraucher und ihre Bedürfnisse konsequent in
den Vordergrund zu stellen. "Kunden sind nicht in erster Linie als
potenzielles Risiko oder Bittsteller, sondern als Chance zu
betrachten", sagt der Cofinpro-Berater. "Die Banken kommen nicht
umhin, ihre Formalismen auf den Prüfstand zu stellen. Nicht alles,
was an Belegen vom Kunden erbracht werden muss, ist in Zeiten
intelligenter Datenauswertung noch notwendig."
Zudem hätten die Institute es bisher nicht geschafft, ihr
Kreditgeschäft medienbruchfrei zu gestalten. "Die Verbraucher wollen
einen Kreditvertrag genauso einfach abschließen können wie ihren
Einkauf im Internet, nämlich per elektronischer Unterschrift vom Sofa
aus."
Ãœber Cofinpro (www.cofinpro.de)
Cofinpro unterstützt Deutschlands führende Finanzdienstleister bei
der Verbesserung von Geschäftsprozessen. Zu den Kunden zählen große
Privatbanken, Landesbanken und der genossenschaftliche Sektor sowie
die führenden Kapitalverwaltungsgesellschaften. Gegründet 2007 als
mitarbeitergetragene Aktiengesellschaft beschäftigt die
Unternehmensberatung inzwischen 125 Bank- und Technologieexperten.
Neben der Zentrale in Frankfurt am Main unterhält Cofinpro Standorte
in Berlin, München, Stuttgart, Karlsruhe, Köln, Hamburg, Hannover und
Dresden. Das Consultinghaus hat 2017 zum siebten Mal in Folge vom
Great Place to Work® Institut die Auszeichnung als einer der besten
Arbeitgeber Deutschlands erhalten.
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