(ots) - Fachkräfte in Deutschland bewerten die
Strukturen, in denen sie arbeiten, kritisch: 55 Prozent sind der
Meinung, dass ihr Arbeitgeber für die Zukunft schlecht aufgestellt
ist. Auch das Verhalten der Vorgesetzten muss sich aus Sicht der
Mitarbeiter ändern. Sechs von zehn Fachkräften glauben, dass aktuelle
Führungsmuster und -stile den Herausforderungen der Zukunft nicht
gerecht werden. Das zeigt eine neue Studie von StepStone und Kienbaum
zu Organisationsstrukturen in deutschen Unternehmen, für die mehr als
14.000 Fach- und Führungskräfte befragt wurden. "Die Dynamik der
Märkte zwingt Unternehmen zu immer mehr Flexibilität und schnellerem
Handeln. Viele Unternehmen leben jedoch noch im trägen Rhythmus von
hierarchischen Abstimmungsprozessen und dem Entscheidungstakt
wöchentlicher Vorstandssitzungen. Flache Hierarchien und dezentrale
Entscheidungsstrukturen sind also nicht nur Wunsch der Fachkräfte,
sondern auch Grundvoraussetzung für den zukünftigen Erfolg von
Unternehmen", erklärt Sebastian Dettmers, Geschäftsführer bei
StepStone.de.
Starke Hierarchien bremsen Innovationen in Deutschland
Zwei Drittel der von StepStone und Kienbaum befragten Fachkräfte
arbeiten in Unternehmen, die hierarchisch oder stark hierarchisch
organisiert sind. Bei der Mehrheit der Studienteilnehmer ist dies ein
Unternehmen mit einem Einlinien-Führungssystem. Das bedeutet, dass
Berichtsketten im Unternehmen vertikal zu direkten Vorgesetzten
verlaufen - Entscheidungen werden eher auf den oberen Führungsebenen
getroffen. "Oft sind aber genau diese Systeme durch lange
Entscheidungswege geprägt", sagt Walter Jochmann, Geschäftsführer bei
Kienbaum. "Gerade große Unternehmen benötigen zwar Strukturen, um
Arbeit und Kommunikation zu ordnen, Hierarchien sollten aber nicht
lähmend wirken. Der pyramidenförmige Aufbau von Unternehmen ist für
schnelle Reaktionen ungeeignet." Das meinen auch die befragten
Fachkräfte: Knapp 60 Prozent sind der Ansicht, dass veränderte
Unternehmensstrukturen auch mehr Innovationen ermöglichen würden.
Intrapreneurship: Ideen der Mitarbeiter nutzen
Auf dem Weg zu einer Unternehmensstruktur, die stärker an
Innovationsreichtum als an starren Zielvorgaben ausgerichtet ist,
sind die Ideen der Mitarbeiter ein wertvolles Gut. Doch viele
Unternehmen nutzen diese Ressource noch nicht: Fast ein Fünftel der
Fachkräfte hat das Gefühl, dass ihre Ideen im Unternehmen
ausdrücklich nicht erwünscht sind; von den befragten Führungskräften
sind rund zehn Prozent dieser Meinung. 26 Prozent der Führungskräfte
geben an, das Einbringen von Ideen und Verbesserungsvorschlägen von
Mitarbeitern werde von der Führung aktiv gefördert - auf der
Fachkräfteseite teilen nur 18 Prozent diese Einschätzung.
Weitere Ergebnisse der Studie finden Sie im Whitepaper
"Organigramm deutscher Unternehmen", erhältlich unter
http://www.rethink-blog.de
Ãœber die Studie "Organigramm deutscher Unternehmen"
Im Winter 2016 haben die Online-Jobplattform StepStone und die
Personal- und Managementberatung Kienbaum eine Gemeinschaftsstudie zu
Stand und Perspektive der Hierarchie und Organisation von Unternehmen
in Deutschland durchgeführt. Im Rahmen dieser Studie wurden insgesamt
14.317 Personen befragt, davon circa 50 Prozent Fachkräfte, 40
Prozent Führungskräfte und 10 Prozent Mitarbeiter in sonstigen
Positionen wie etwa Werkstudenten.
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