(ots) - Nach dem Eklat während seiner Israel-Reise hat die
Leiterin der Heinrich-Böll-Stiftung in Tel Aviv, Kerstin Müller,
grundsätzlich Verständnis für das Vorgehen von Außenminister Gabriel
geäußert.
Es sei richtig, dass man auch Regierungskritiker treffe, sagte die
Grünen-Politikerin am Mittwoch im rbb-Inforadio. "Ich finde es
richtig, dass man der rechtskonservativen Regierung das klare Signal
setzt, dass diese Nichtregierungsorganisationen wichtig sind."
Dennoch müsse man auch Verständnis für die israelische Regierung
haben. Man müsse wissen, dass diese beiden Organisationen besonders
regierungskritisch seien. "In Israel versteht die Mehrheit der
Gesellschaft nicht, warum sich Regierungsvertreter mit NGOs treffen,
ausgerechnet mit solchen, die man als sehr regierungkritisch
betrachtet", sagte Müller.
Dass der israelische Ministerpräsident Netanjahu deshalb sein
Treffen mit Gabriel abgesagt habe, bezeichnete Müller dennoch als
"völlig überzogen". Ihr Appell richte sich deshalb jetzt an beide
Seiten: "Man muss versuchen, die Kuh wieder vom Eis zu bringen,
wieder aufeinander zuzugehen." Denn die deutsch-israelischen
Beziehungen seien zu wichtig, um sie aufs Spiel zu setzen, sagte die
ehemalige Staatsministerin im Auswärtigen Amt. +++
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