(ots) -
"In einer international weiterhin politisch wie auch
wirtschaftlich angespannten Lage, hat Dr. Oetker das Geschäftsjahr
2016 trotz herausfordernder Rahmenbedingungen in vielen Ländern, sehr
ordentlich abgeschlossen und konnte strategisch wichtige Weichen für
die Zukunft stellen. Wir haben zielgerichtet bestehende Märkte
bearbeitet und neue ausländische Märkte erschlossen. Die insgesamt
positive Entwicklung wurde dabei sowohl durch die ganzjährige
Berücksichtigung der im Jahr 2015 akquirierten Unternehmen als auch
durch organisches Wachstum generiert", teilte Richard Oetker,
Vorsitzender der Geschäftsführung der Dr. Oetker GmbH, anlässlich der
Veröffentlichung des Jahresergebnisses mit.
Für das Jahr 2016 zieht die deutsche Ernährungsindustrie laut der
Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) eine
positive Bilanz: Nach ersten Schätzungen konnte der Umsatz im
Vorjahresvergleich um 2 % auf 172 Milliarden Euro gesteigert werden.
Dabei handelte es sich vor allem um ein Mengenwachstum, denn durch
die gesunkenen Verkaufspreise fiel hier das Plus von 2,6 % noch
einmal deutlich höher aus. Besonders im Exportgeschäft verschärfte
sich der Preiswettbewerb 2016. Den Unternehmen gelang es jedoch,
kaufkräftige neue Märkte - insbesondere in Asien - zu erschließen.
Die Lebensmittelexporte erreichten 2016 ein neues Rekordhoch von
geschätzt 56,6 Milliarden Euro, ein Zuwachs von 3,3 % im Vergleich
zum Vorjahr 2015. Nach zwei Jahren der Stagnation konnte 2016
erstmalig auch wieder ein Umsatzplus im Heimatmarkt Deutschland von
voraussichtlich 1,4 % erreicht werden. Der sich abzeichnende
Konjunkturaufschwung im Jahr 2016 wirkte auch positiv auf die
Lebensmittelproduktion, der saison- und kalenderbereinigte
Produktionsindex stieg um 1,4 %.
Vor diesem Hintergrund erzielte Dr. Oetker nach einer fast
dreijährigen Phase verhaltener Umsatzentwicklungen mit 2,4 Milliarden
Euro ein organisches Umsatzwachstum in Höhe von 3,0 %. Dagegen betrug
das nominale Wachstum 1,6 %, vor allem bedingt durch Währungseffekte,
insbesondere aufgrund der Abwertung des Britischen Pfunds, des
Mexikanischen Pesos und der Türkischen Lira gegenüber dem Euro. Der
Umsatz der inländischen Unternehmen stieg erfreulich um 3,3 % auf 740
Millionen Euro. Dieses Wachstum ist zum Teil getrieben durch Effekte
aus der Erstanwendung des Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetzes
(BilRUG), nach dem nun auch nicht betriebstypische Leistungen als
Umsatzerlöse zu erfassen sind. Auf vergleichbarer Basis beläuft sich
das Wachstum im Inland auf 2,7 %. Die ausländischen Unternehmen
erhöhten ihren Umsatz leicht um 0,9 % auf 1,7 Milliarden Euro. Im
Ausland betrug das kurs- und akquisitionsbereinigte Wachstum 3,1 %.
Der Anteil der ausländischen Gesellschaften am Gesamtumsatz betrug
69,4 % (Vorjahr: 69,9 %).
Im Geschäftsjahr 2016 lag das Investitionsvolumen mit 139
Millionen Euro deutlich über dem bereits hohen Niveau des Vorjahres
von 117 Millionen Euro. In Deutschland wurden 53 Millionen Euro
investiert, im Ausland 86 Millionen Euro. Im Fokus der Investitionen
standen der Ausbau der internationalen Produktionsstandorte. Neben
dem neu erbauten Werk in Simanovci (Serbien) nahmen Mitarbeiter im
neuen Technologie-Entwicklungszentrum in Wittenburg (Deutschland), im
Forschungs- und Entwicklungszentrum in Bielefeld (Deutschland) und im
neuen Verwaltungsgebäude in Desenzano (Italien) ihre Arbeit auf. In
Lebcz (Polen) konnte das erste Teilstück einer neuen Pizzalinie
realisiert werden und in Wittlich (Deutschland) wurde eine neue
Produktionslinie für glutenfreie Tiefkühlpizza errichtet.
Die Anzahl der Beschäftigten stieg im Jahr 2016 um 1,2 % auf
11.640 Mitarbeiter. Davon waren 4.469 Mitarbeiter in Deutschland und
7.171 Mitarbeiter an den ausländischen Standorten tätig.
Zur erfolgreichen Entwicklung der Sortimentsbereiche trugen im
Geschäftsjahr 2016 im Wesentlichen die Bereiche Tiefkühlkost und
Nährmittel bei, obwohl die Märkte, in denen Dr. Oetker mit seinen
Produkten agiert, weiterhin umkämpft sind und der Wettbewerb in allen
Sortimenten intensiv bleibt.
Ungeachtet des zunehmend stärker werdenden Out-of-Home-Konsums und
des Home-Delivery-Trends, gewann Dr. Oetker im weiterhin äußerst
wettbewerbsintensiven Tiefkühlpizzamarkt durch ein überproportionales
Wachstum weitere Marktanteile und konnte die bestehende
Marktführerschaft halten. Hierzu beigetragen hat unter anderem die
positive Entwicklung des Osteuropageschäfts, das insbesondere durch
den Erfolg der Guseppe-Pizza getragen wurde. Ebenfalls erfreulich war
das zweistellige Wachstum von Tiefkühlpizza in der Region 3A (Asien,
Afrika und Australien).
Im Sortimentsbereich Nährmittel besteht das Wettbewerbsumfeld im
Wesentlichen aus lokalen und regionalen Anbietern. In vielen Märkten
verschwinden B- und C-Marken. Ihre Präsenz wird von Handelsmarken,
zum Teil mit Premiumcharakter, übernommen. Dennoch konnte Dr. Oetker
bei den Nährmittelprodukten seine internationale Präsenz weiter
ausbauen. Die Wachstumstreiber waren erneut Backartikel und
Pulverdesserts. Die im Jahr zuvor getätigten Akquisitionen der
Unternehmen D'Gari (Mexiko) und Queen (Australien) trugen ebenfalls
zum Wachstum bei.
Das Dr. Oetker Frischesortiment, welches sich auf ausgewählte
europäische Märkte konzentriert, hat sich unter einem starken
Wettbewerbsdruck noch ordentlich entwickelt und hielt die
Marktführerschaft in Deutschland, Italien und Finnland aufrecht. Die
größten Wachstumsraten wurden in den Regionen 3A und Osteuropa
erzielt. Dies ist insbesondere auf die positive Entwicklung der
strategischen Marken Paula und Marmorette zurückzuführen.
Das Markenkonzept Dr. Oetker Professional ist auf die speziellen
Anforderungen von Küchenprofis und Großverbrauchern zugeschnitten.
Neben den Produkten spielen hier vor allem die Service- und
Dienstleistungen eine wichtige Rolle, die unter anderem vom
Außendienst und der Fachberatung erbracht werden. Der
Sortimentsbereich konnte im Außer-Haus-Markt die gute Entwicklung der
letzten Jahre fortsetzen und seine Marktposition vor allem bei den
Tiefkühlbackwaren weiter ausbauen. Positiv haben sich auch die neuen
Tiefkühldesserts entwickelt. Mit dieser convenienten Lösung wird Dr.
Oetker Professional vor allem den Bedürfnissen der Kunden aus der
Betriebs- und Freizeitgastronomie gerecht.
Im Berichtsjahr wurde zudem eine Vielzahl neuer Produkte in allen
Sortimenten eingeführt. Hierunter waren in Deutschland beispielsweise
das Vitalis KnusperPop Müsli mit Popcorn, der fertige Paula
Fleckenkuchen, das vegetarische Geliermittel, Fruchtfüllungen im
Backbereich, Backmischungen für Kuchenschnitten, die Happiness
Cremedesserts mit Schokosplits sowie diverse Pizzaprodukte wie Die
Ofenfrische BBQ Pulled Pork, die rezeptorisch verbesserte
Tradizionale, die glutenfreie Ristorante in den Sorten Pizza Salame
und Pizza Mozzarella und der Pizzaburger Hot Dog. Auf internationaler
Ebene wurden zum Beispiel in Polen die erfolgreiche Pizzarange
Guseppe um neue internationale Geschmacksrichtungen erweitert und in
Großbritannien eine süße Pizzavariante unter der Marke Chicago Town
entwickelt. Zudem hat Dr. Oetker verschiedene süße
Tiefkühldessertprodukte wie zum Beispiel Cheesecakes und sofort
verzehrfähige Mini-Berliner unter der Submarke My Sweet Deli in den
Ländern Spanien, Italien und Belgien eingeführt.
Im Bereich Nachhaltigkeit hat das Unternehmen, aufbauend auf der
überarbeiteten Nachhaltigkeitsstrategie im Geschäftsjahr 2016, den
Fokus im Bereich Beschaffung auf die nachhaltige Weiterentwicklung
der Lieferketten bezüglich der Rohwaren Kakao, Palmöl, Fleisch und
Fisch gelegt. Für Kakao gilt zukünftig, dass in allen von Dr. Oetker
hergestellten oder als Handelsware bezogenen Produkten nachhaltig
angebauter und entsprechend zertifizierter Kakao eingesetzt wird. In
Deutschland soll die Umstellung bis spätestens Ende 2017 und weltweit
bis Ende 2020 erfolgen. Weiterhin ist geplant, bis Ende 2018 weltweit
auf die Verwendung von Palmöl zu verzichten. Sollte dies aus
rezeptorischen Gründen nicht möglich sein, so muss das verwendete
Palmöl bis Ende des Jahres 2020 mindestens dem RSPO-Standard
"Segregated" (Roundtable on Sustainable Palm Oil, kurz: RSPO)
entsprechen.
Zudem hat Dr. Oetker im vergangenen Geschäftsjahr ein Konzept
erarbeitet, das auf eine weitere Verbesserung des Tierwohls bei der
Erzeugung der eingesetzten Rohwaren abzielt sowie die Transparenz
innerhalb der Lieferketten verbessern und deren Komplexität
reduzieren soll. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Maßnahmen ist
die geografische Verkürzung der Lieferkette beim Bezug von Fleisch.
Zur weiteren Förderung einer nachhaltigen Fischwirtschaft arbeitet
Dr. Oetker seit 2016 mit dem Marine Stewardship Council (MSC) und dem
Aquaculture Stewardship Council (ASC) zusammen, um für seine Produkte
Rohwaren aus Fischereien einzusetzen, die nach den strengen Kriterien
des MSC beziehungsweise ASC zertifiziert sind.
Darüber hinaus hat Dr. Oetker sich das Ziel gesetzt, weiterhin den
Salz-, Zucker- und Fettanteil seiner Produkte zu reduzieren, wann
immer dies ohne Qualitäts- oder Geschmackseinbußen möglich ist. Im
gesamten Pizzasegment konnte zum Beispiel der Salzgehalt in den
letzten rund zehn Jahren um mehr als 20 % verringert werden.
Weitere Informationen zu Lieferkettenthemen und den anderen
definierten Handlungsfeldern sind im neuen Dr. Oetker
Nachhaltigkeitsbericht enthalten, der im Herbst 2016 erschienen ist.
Nachdem das Unternehmen im vergangenen Geschäftsjahr seinen 125.
Geburtstag gefeiert hat, liegt im kommenden Jahr der Fokus auf
verschiedenen Digitalisierungsprojekten. Hierfür wurde ein
Projektteam gebildet, das sämtliche Aktivitäten für eine erfolgreiche
Einführung und Entwicklung der digitalen Transformation in allen
Unternehmensbereichen koordiniert und dabei eng mit dem Ende des
Jahres 2016 neu gegründeten Unternehmen Oetker Digital GmbH
zusammenarbeitet.
Auf Produktebene präsentierte Dr. Oetker in Deutschland zu Beginn
des Jahres 2017 zum einen die neuen Vitalis SuperMüslis und das neue
Eispulver - jeweils in drei verschiedenen Sorten erhältlich - sowie
die Creme VEGA, ein veganes Verfeinerungsprodukt, das sich genauso
verwenden lässt, wie die bekannte Crème fraîche. Zum anderen sorgte
das Unternehmen mit der süßen Pizza-Produktinnovation Ristorante
Dolce al Cioccolato für eine Sensation im Tiefkühlmarkt. Auf
internationaler Ebene wurde Anfang des Jahres 2017 das neu erbaute
Werk in Kaharani (Bundesstaat Rajasthan, Indien) feierlich eröffnet
und die Produktion aufgenommen.
Wirtschaftlich betrachtet zeigen die Zahlen der ersten vier Monate
des Geschäftsjahres 2017 für Dr. Oetker eher ein verhaltenes Bild.
Pressekontakt:
Dr. Oetker GmbH
Hauptabteilung Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Jörg Schillinger
Tel.: +49 (0) 521/155-2619
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E-Mail: joerg.schillinger(at)oetker.de
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