(ots) - Rund 40.000 Teilnehmer werden bei den
voraussichtlich 400 Veranstaltungen zum 10. Tag der Logistik am
morgigen Donnerstag, 27. April, einen Blick hinter die Kulissen der
Logistik in Industrie, Handel und den Dienstleistungen werfen und
sich über die Angebote der Ausbildungs- und Studiengänge im Bereich
Logistik informieren. Knapp 670 Unternehmen beteiligen sich. Diese
Reichweite und das große Engagement der einzelnen Veranstalter machen
den Aktionstag zur zentralen gemeinsamen Informationsplattform des
Wirtschaftsbereichs.
"Als Logistikkoordinatorin der Bundesregierung hat der Tag der
Logistik einen festen Platz in meinem Kalender", so Dorothee Bär,
Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium. "Das
Engagement der Unternehmen hier ist beeindruckend. Die Besucherinnen
und Besucher haben die Chance, die Logistik in all ihren Facetten
kennenzulernen. Nur wer weiß, worum es geht, kann sich auch für eine
Karriere in der Logistikbranche entscheiden." Dorothee Bär sprach bei
der zentralen Pressekonferenz der BVL, die am Vortag des Aktionstages
im Haus der Bundespressekonferenz in Berlin stattfand.
Prof. Raimund Klinkner, der Vorstandsvorsitzende der BVL,
unterstrich die Bedeutung der Logistik für die Leistungsfähigkeit der
gesamten Wirtschaft. "Die Logistik ist nach der Automobilindustrie
und dem Handel der drittgrößte Wirtschaftsbereich in Deutschland und
ein wichtiger Motor für wirtschaftliches Wachstum und den
Arbeitsmarkt. Im Jahr 2016 lagen die logistischen Leistungen bei
einem Umsatz von rund 258 Milliarden Euro. Knapp drei Millionen
Menschen arbeiten derzeit in den vielfältigen logistischen Berufen.
Im Logistics Performance Index der Weltbank, der auf einer
internationalen Umfrage beruht, belegte Deutschland 2016 den ersten
Platz vor Luxemburg, Schweden, den Niederlanden und Singapur und gilt
damit als 'Logistikweltmeister'", so Klinkner.
"Wenn wir über Logistik sprechen, dann meinen wir komplexe
Vorgänge, die eine immense Bedeutung für die Wirtschaft, aber auch
für das tägliche Leben jedes einzelnen Menschen haben", so Prof.
Thomas Wimmer, der Vorsitzende der Geschäftsführung der BVL. Wimmer
stellte die logistischen Aufgabenfelder vor und zog das Fazit, dass
bei der Vielfalt eigentlich für jedes Talent eine interessante
berufliche Herausforderung dabei sein dürfte. So seien es nicht nur
die Absolvent(inn)en aus den MINT-Fächern, die gesucht werden,
sondern auch die wirtschaftsorientierten kaufmännischen Bildungsgänge
seien stark nachgefragt. In den eher operativen Tätigkeiten spielen
Kaufleute, Techniker und Materialflussspezialisten Hand in Hand.
Attraktive und abwechslungsreiche Berufs- und Karrierewege
Das Fachgebiet Logistik und Supply Chain Management umfasst die
strategische Planung und Optimierung von Prozessen bis hin zur
operativen Umsetzung von Prozessabläufen, inklusive Kommunikation mit
zahlreichen Partnern entlang von Wertschöpfungsketten, IT,
Personalführung, Kalkulation und Kostenrechnung. In Logistik und
Supply Chain Management ist kein Tag wie der andere. Um operativ wie
strategisch in diesem Berufsfeld Freude zu haben, sind eine gute
Ausbildung oder ein Studium mit Logistikschwerpunkt Voraussetzung.
Die Aufgaben sind vielfältig, bedürfen schneller Auffassungsgabe,
Klarheit in der Analyse, Lösungsorientierung und Entscheidungsstärke.
Darüber hinaus sollten angehende Logistiker zielführend
kommunizieren, in Systemen denken und im Rahmen des
Schnittstellenmanagements immer alle beteiligten Bereiche und Partner
im Blick haben. Interkulturelle Kompetenz im Sinne guter
Fremdsprachenkenntnisse und Interesse an den Gepflogenheiten und der
Mentalität ausländischer Partner trägt zu guten Ergebnissen der
Arbeit ganz wesentlich bei. Duale Studiengänge an Fachhochschulen
oder Hochschulstudiengänge, die von Logistik-Praktika begleitet sind,
bereiten am besten auf qualifizierte Logistiktätigkeiten vor.
Logistiker in Industrie, Handel und Dienstleistungen gesucht
Eine aktuelle Umfrage der BVL bestätigt: Industrie, Handel und der
Dienstleistungsbereich suchen Fachkräfte für die vielen Arbeitsfelder
der Logistik. 90 Prozent der Befragten gab an, dass sich der
Fachkräftemangel in ihren Unternehmen bemerkbar macht. Die meisten
Fachkräfte, so das Ergebnis der Umfrage, fehlen in den Bereichen IT,
Fahrer, Disposition und Lager. Rund 62 Prozent der Umfrage-Teilnehmer
können alle der ausgeschriebenen Ausbildungsplätze mit passenden
Bewerbern besetzen. Dem stehen 38 Prozent gegenüber, die einige bis
viele ihrer Ausbildungsplätze nicht besetzen können.
Wirtschaftsbereich Logistik hält die Erfolgsspur
Die Stimmung unter den Logistikern aus Industrie, Handel und
Dienstleistung war im ersten Quartal 2017 von Gelassenheit und
Optimismus geprägt. Nicht geopolitische Ereignisse dominieren die
Diskussionen, sondern Strategie und Praxis - und hier vor allem die
Chancen und Risiken des Digitalisierungsprozesses, der alle
Handlungsfelder von Supply Chain Management und Logistik erfasst hat.
Die anhaltende binnenwirtschaftliche Dynamik durch Konsumausgaben und
Wohnungsbauinvestitionen zeigt Wirkung. So legt auch der Klimawert
des Logistik-Indikators verglichen mit dem Vorquartal nochmals zu -
auf den höchsten Stand seit Herbst 2011.
Beide Marktseiten (Industrie und Handel auf der einen und die
Logistikdienstleister auf der anderen Seite) liegen mit ihren
Klimawerten um rund zehn Punkte über dem Indikatordurchschnitt der
letzten zehn Jahre. Die langfristigen Erwartungswerte werden von
allen Marktbeteiligten mindestens auf stabilem Niveau oder höher
angegeben - ein Indiz für eine robuste Gesamtsituation. In der
Dreimonatsperspektive wird mehrheitlich eine Nettoverbesserung des
Logistikgeschäfts erwartet - mehr Euphorie geht nicht. Für das Jahr
2017 erwartet die BVL auf Basis der Schätzungen der Fraunhofer
Arbeitsgruppe für Supply Chain Services und der Logistikweisen ein
Wachstum auf rund 263 Milliarden Euro bei ebenfalls weiterhin
steigenden Beschäftigtenzahlen.
Pressekontakt:
Ulrike Grünrock-Kern, Pressestelle der BVL
Tel.: 0421 173 84 21; Mail: gruenrock-kern(at)bvl.de
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