(ots) - Das Amt des Verteidigungsministers gilt als eines der
schwierigsten im Kabinett - es wird als Schleudersitz gehandelt. Mit
dieser Erfahrung ist Ursula von der Leyen nicht alleine. Und deshalb
ist die Entlassung des Chefausbilders des Heeres eher der Versuch,
den eigenen Kopf zu retten, denn ein Schritt, der ernsthaft
verspricht, jenem Mix aus Elitengehabe, Kameraderie und Sadismus zu
Leibe zu rücken, dessen abstoßende Details immer öfter an die
Öffentlichkeit dringen. Von der Leyen war vor gut drei Jahren mit dem
Ehrgeiz angetreten, die Bundeswehr zu einem attraktiven,
familienfreundlichen Arbeitgeber zu machen, der mit der freien
Wirtschaft um die besten Köpfe konkurrieren kann. Zum Ende der
Legislaturperiode bleiben ungelöste Probleme im Beschaffungswesen,
mangelndes Interesse am Dienst in der Freiwilligenarmee und eine
Weltlage, die militärische Herausforderungen stellt wie zu Zeiten des
Kalten Krieges. Für vieles davon ist von der Leyen nicht
verantwortlich. In Erinnerung bleiben wird sie freilich vor allem als
Ankündigungsministerin. Daran ändert auch das gestrige Bauernopfer
nichts.
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