(ots) - W o sind die grünen Wähler geblieben? NRW-Chefin
Sylvia Löhrmann will sie wachrütteln und betont, dass nur Grüne für
Klimaschutz, artgerechte Tierhaltung oder gegen Braunkohle stehen.
Aber ist es wirklich allein der Schulz-Effekt, der ihre Klientel eher
zur SPD treibt? Wäre es so, dann müssten die Grünen wieder zulegen,
wenn der Schulz-Boom abebben sollte. Abwarten. Sicher gibt's auch
andere - hausgemachte - Gründe für das Grünen-Tief: Als
Bundesvorsitzende Simone Peters in Januar Kölner Polizisten
kritisierte, die am Bahnhof nordafrikanische Männer überprüft hatten,
da waren selbst Grünen-Fans sprachlos. Denn da kamen plötzlich wieder
Attitüden durch, die man nach dem Desaster mit dem Veggie-Day
überwunden glaubte: Die Grünen als weltfremd und neben der Spur. -
Dieses Urteil ist natürlich ungerecht und trifft besonders jene
Grünen-Politiker, die vor Ort gute Arbeit leisten. Aber es hat
Vertrauen gekostet. Ursachen gibt's auch in NRW. Ministerin Löhrmann
hat zwar das vermaledeite G8 von der schwarz-gelben
Vorgängerregierung geerbt und Tausende Lehrer eingestellt - doch das
hat die Stimmung in den Schulen und Elternhäusern nicht besser
gemacht. Dazu noch die Inklusion, die zwar eine gute Idee ist, aber
eben nicht als Sparmodell funktioniert. Schließlich die Einführung
der Sekundar-schulen, die nun die Realschulen schwächen. Damit
gewinnt man keine Stimmen. Ob es nun klug ist, sich jetzt allein auf
Rot-Grün festzulegen, wird sich zeigen. Die Grünen hängendamit an der
SPD, die selbst zusehen muss, dass sie die eigene Klientel
mobilisiert. Am Ende wird nur helfen, was für alle gilt: eine hohe
Wahlbeteiligung. Wer eine bestimmte Partei oder Richtung haben
möchte, der muss auch wählen gehen.
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