(ots) - Sozialverband VdK: Krankheit darf keine
Armutsfalle sein
Präsidentin Mascher fordert weitere Verbesserungen für
Erwerbsgeminderte - Freitag Thema im Bundestag
Osnabrück. Der Sozialverband VdK fordert eine weitere Verbesserung
der Erwerbsminderungsrenten über die bisherigen Pläne hinaus, "damit
Krankheit nicht für immer mehr Menschen zur Armutsfalle wird".
VdK-Präsidentin Ulrike Mascher sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Donnerstag): "Die Regierungskoalition will die Zurechnungszeit bis
2024 in sieben Minischritten anheben. Das bedeutet erst im Jahr 2024
für Neurentner ein Plus von etwa 50 Euro im Monat." Die Betroffenen
benötigten das Rentenplus aber jetzt und in einem Schritt.
Ändern wird sich nach den Worten von Mascher auch nichts "an der
Tatsache, dass die durchschnittliche Rente immer noch unter der
Grundsicherungsschwelle liegen wird". Die VdK-Präsidentin verlangte
zugleich, Verbesserungen müssten für alle gelten, nicht nur für Neu-,
sondern auch für Bestandsrentner.
Der Bundestag berät an diesem Freitag (28.4.) über verbesserte
Renten bei verminderter Erwerbsfähigkeit. Dazu werden die sogenannten
Zurechnungszeiten geändert und Erwerbsgeminderte langfristig so
gestellt, als ob sie drei Jahre länger als bisher gearbeitet hätten.
Mascher kritisierte, die weiterhin drohenden Abschläge von bis zu
10,8 Prozent bei Erwerbsminderungsrenten seien systemwidrig und
müssten ersatzlos gestrichen werden. Sie betonte, die für die
Altersrente angewandten Abschläge bei vorgezogener Rente passten
nicht zu Erwerbsminderungsrenten: "Die vorzeitige Inanspruchnahme
einer Altersrente beruht auf freier Entscheidung. Bei einer
Erwerbsminderungsrente hat der Betroffene aber keine Wahl." Es sei
keine freiwillige Entscheidung, wegen einer Krankheit oder eines
Unfalls aus dem Berufsleben auszuscheiden.
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