(ots) - Die Kurdische Gemeinde Deutschland hat sich für
eine Abschaffung der doppelten Staatsbürgerschaft in Deutschland
ausgesprochen. "Es ist falsch, wenn Migranten der dritten und vierten
Generation generell automatisch einen Doppelpass erhalten", sagte
Mehmet Tanriverdi, der stellvertretende Bundesvorsitzende der
Kurdischen Gemeinde Deutschland der "Heilbronner Stimme"
(Donnerstag). Allenfalls Ausnahmen hält er für sinnvoll. "Die
deutsche Staatsangehörigkeit muss für hier geborene Migranten zum
Normalfall werden. Der Doppelpass ist eine Hürde für die
Integration." Eine sachliche Diskussion über die doppelte
Staatsbürgerschaft sei deshalb dringend nötig.
Tanriverdi warnte ferner vor einer weiteren Zuspitzung des
innertürkischen Konfliktes in Deutschland. Die neuerliche
Verhaftungswelle in der Türkei sowie die massive Ausweitung
militärischer Angriffe gegen Kurden könnten zu neuen Spannungen
führen. Es sei deshalb wichtig, gegen den starken Einfluss der Türkei
in Deutschland vorzugehen. "Dazu gehört eine Offenlegung der
türkischen Millionen, die als verdeckten Finanzierung an Moscheen und
Organisationen wie Milli Görüs fließen", sagte Tanriverdi, der auch
Ehrenpräsident der Bundesarbeitsgemeinschaft der Immigrantenverbände
ist, dem Blatt.
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