(ots) - Die dem schnellen Wandel ausgesetzte Arbeitswelt
bringt Menschen immer häufiger in Situationen, denen sie sich nicht
mehr gewachsen fühlen. Belastungen, die sich aus den veränderten
Arbeitsbedingungen ergeben, stellen einen Nährboden für Konflikte
dar. In diesem Zusammenhang kommt es auch immer wieder zu Mobbing.
Dumme Sprüche, Beleidigungen und Provokationen - während man im
Privatleben diesen Situationen aus dem Weg gehen würde, ist das im
betrieblichen Kontext nicht immer möglich. Besonders dann nicht, wenn
diese Schikanen von Kollegen kommen, mit denen man täglich
zusammenarbeiten muss oder gar vom Vorgesetzten, dessen Weisungen zu
befolgen sind. Um von Mobbing sprechen zu können, muss das
Mobbingopfer laut Definition mindestens einmal wöchentlich über einen
Zeitraum von einem halben Jahr hinweg psychisch oder physisch
drangsaliert werden. Zahlen belegen, dass jede neunte Person im
erwerbsfähigen Alter mindestens einmal im Verlauf ihrer
Erwerbstätigkeit gemobbt wird. Das Mobbingrisiko von Frauen liegt um
75 Prozent höher als das von Männern.
Kontakt- und Informationsverweigerung, Angriffe auf das Ansehen
und die Leistungsfähigkeit sowie die Androhung sexueller oder
körperlicher Gewalt zählen zu den typischen Verhaltensweisen des
Mobbers. Je nach Hierachieebene und Offensichtlichkeit werden die
verschiedenen Mobbingarten Bossing, Staffing und Straining
unterschieden. Da Mobbing in erster Linie eine Stressbelastung
darstellt, rufen alle Formen bei von Mobbing betroffenen Personen
körperliches und seelisches Unwohlsein oder chronische Krankheiten
hervor. So leiden Mobbingopfer unter Angespanntheit, Schlafstörungen,
Herz-Kreislauferkrankungen, Depressionen und PTBS.
Es gibt verschiedene Verhaltensstrategien für Mobbingopfer, um den
Schikanen ein Ende zu setzen. Ein erster Schritt ist ein klärendes
Gespräch mit dem Mobber. Sollte der Betroffene nicht in der Lage
sein, die Situation eigenständig zu meistern, können firmenintern
Kollegen oder der Betriebsrat Hilfestellung leisten. Auch
außerbetriebliche Unterstützung durch Freunde, Selbsthilfegruppen
oder verschiedene Coaching-Ansätze können Erfolg bringen. Wenn die
Belastung jedoch zu groß wird, sollte eine psychologische Beratung in
Anspruch gezogen werden.
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