PresseKat - "Wirtschaftlich nicht nachvollziehbar"

"Wirtschaftlich nicht nachvollziehbar"

ID: 1484557

(ots) - Dirk Roßmann kritisiert Drogerie-Allianz von
Edeka und Budnikowsky/ Verhältnis zu DM-Gründer Götz Werner "keine
lebendige Freundschaft mehr"

Der Drogerieunternehmer Dirk Roßmann (71) hat sich skeptisch über
die Erfolgsaussichten der geplanten Drogeriekette von Edeka und
Budnikowsky geäußert. Dem am Freitag erscheinenden Wirtschaftsmagazin
BILANZ sagte er: "Es geht nicht darum, mehr Umsätze durch Gründung
neuer Läden zu machen, das kann jeder. 80 Prozent aller neuen Läden
arbeiten zwei Jahre mit Verlust." Der Lebensmittelhändler Edeka und
der Hamburger Drogeriemarkt Budnikowsky wollen mit einem
Gemeinschaftsunternehmen bis zu 50 neue Drogerien pro Jahr eröffnen,
langfristig sollen angeblich 1.500 neue Geschäfte aufmachen. "Wenn
Edeka nun 1.500 Drogeriemärkte eröffnen will, ist das für mich
wirtschaftlich nicht nachvollziehbar", sagte Roßmann, der in der
Vergangenheit selbst Interesse an einer Ãœbernahme von Budnikowsky
bekundet hatte. "Für Budnikowsky wäre es besser gewesen, wenn sie
jemanden gefunden hätten, der in die Firma Geld investiert", sagte
Roßmann. Jetzt sei es "gut so, wie es jetzt ist. Jetzt geht
Budnikowsky mit Edeka - und da wünsche ich viel Glück."

Das Unternehmen Rossmann erzielte nach BILANZ-Informationen im
vergangenen Jahr einen Gewinn von mehr als 300 Millionen Euro, bei
einem Umsatz von 8,4 Milliarden Euro. "Rossmann ist Deutschlands
wirtschaftlich erfolgreichster Drogeriemarkt", sagte Firmengründer
Roßmann.

In Deutschland will Rossmann in diesem Jahr 110 neue Filialen
eröffnen und insgesamt auf rund 2.100 Verkaufsstellen kommen. "Ich
werde es wahrscheinlich noch erleben, dass wir 2.400 oder 2.500
haben. Die Schritte werden nicht mehr so groß. Wir sind zu 80, 90
Prozent im maximalen Bereich", sagte Roßmann. Grund hierfür sei der




harte Wettbewerb auf dem deutschen Drogeriemarkt.

Dass Kunden bei den Konkurrenten DM und Erwin Müller
Rabatt-Coupons von Rossmann einlösen können, bezeichnete er als "eine
Art Kompliment" der Rivalen: "Wir scheinen manches ganz gut zu
machen, denn offensichtlich tut es ihnen weh."

Das Verhältnis zum Marktführer DM (9,7 Mrd. Euro Umsatz) sei "kein
Krieg, aber ein sportliches Rangeln". Mit DM-Gründer Götz Werner
(73), mit dem er früher sogar gemeinsam in den Urlaub gefahren war,
verstehe er sich gut: "Aber es ist keine lebendige Freundschaft mehr.
Es hat sich ein bisschen auseinandergelebt. Wir wurden in den
vergangenen 20 Jahren immer mehr zu Wettbewerbern."

Roßmann äußerte sich auch zu den Geschäften seines Unternehmens in
der Türkei: Trotz der angespannten politischen Lage wolle er diese
fortführen: "Es gibt viele liberale, demokratisch und westlich
denkende Türken. Ein Rückzug kommt nicht infrage. In dem Moment, in
dem wir das Land verlassen würden, würden wir diesen Menschen in den
Rücken fallen", sagte Roßmann.



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Datum: 27.04.2017 - 11:40 Uhr
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