(ots) - Wenn auf europäischer Ebene Geduld,
Beharrungskraft und geschicktes Taktieren gefragt ist, dann macht der
deutschen Kanzlerin so schnell niemand etwas vor. So wenig Merkel den
Austritt der Briten aus der EU wollte, so viele Chancen bietet er ihr
nun. Merkel kann mit der von ihr angekündigten harten
Verhandlungshaltung gegenüber den Briten Autorität auf europäischem
Parkett zurückgewinnen. Selbstverständlich würde ihr eine wachsende
Anerkennung in Europa auch im Wahlkampf in Deutschland nutzen. Die
Kanzlerin sieht im Brexit zudem die Chance, den verbleibenden 27
Staaten zu mehr Geschlossenheit zu verhelfen. Denn ausnahmsweise
verfolgen die übrigen EU-Staaten das gemeinsame Ziel, Großbritannien
einen für sie möglichst günstigen Brexit abzuhandeln. Die Briten sind
in einer unkomfortablen Lage. Die Verhandlungen werden vermutlich auf
andere Nationen, in denen Regierung oder Bevölkerungsmehrheit einen
Austritt erwägen, abschreckend wirken. Auch das dient Merkels Zielen.
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