(ots) - Politische und religiöse Extremisten, gewaltbereite
Fußballfans, Gang-Mitglieder, sie alle eint eines: der Hass auf die
Polizei. Es ist Ausdruck einer gesamtgesellschaftlichen Verrohung,
dass die Angriffe auf jene zunehmen, die im Namen des Staates für die
Sicherheit seiner Bürger sorgen sollen. Wobei: Es darf beim
Betrachten der Statistiken bei allem Entsetzen nicht vergessen
werden, dass sich auch das Anzeigeverhalten von Polizisten verändert
hat. Das ändert aber nichts am Gesamtbild, das ein erschreckendes
ist. Die Respektlosigkeit und die Gewalt der Polizei gegenüber ist
auch Folge einer Grundverachtung gegenüber staatlichen Institutionen,
die sich durch alle Gesellschaftsschichten zieht. Wer ständig gegen
"faule Beamte" und "korrupte Politiker" geifert, wer gegen die
"Staatskrake" zu Felde zieht, der trägt zu dem Klima bei, das für
zunehmend rauen Wind auf den Straßen sorgt. Polizisten müssen vor
Gewalt geschützt werden. Härtere Strafen können abschrecken.
Körperkameras auch. Sie können zur Beweissicherung herangezogen
werden. Übrigens auch dann, wenn die Polizei zuschlägt. Das geschieht
immer wieder, vielleicht auch aus Frust. Bei aller berechtigten
Kritik an den zunehmenden Angriffen auf die Polizei darf nicht
vergessen werden: auch Polizeigewalt ist ein Thema. Tausende Bürger
zeigen Beamte jährlich wegen Körperverletzungen an, in nur wenigen
Dutzend Fällen wird ermittelt, noch weniger führen zu Verurteilungen.
Das ist die Kehrseite der Medaille, über die auch gesprochen werden
muss.
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