(ots) - Lehrerverband: Niedersachsens Kultusministerin
macht wegen Tablet-Einsatzes in Schulen Lärm um nichts
Vorsitzender des Philologenverbandes spricht von "Marketinggag der
Ministerin"
Osnabrück. Der Deutsche Philologenverband hat Niedersachsens
Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD) vorgeworfen, mit dem
angekündigten Einsatz von Tablet-Computern bei Schulprüfungen bis hin
zum Abitur "viel Lärm um nichts" zu produzieren. "Das ist keine
Revolution, sondern ein Marketinggag der Ministerin. In der Sache ist
daran überhaupt nichts innovativ und neu", sagte der Vorsitzende des
Philologenverbandes, Heinz-Peter Meidinger, der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" (Mittwoch). Von einer "Vorreiterrolle" Niedersachsens könne
keine Rede sein. Das Gegenteil sei der Fall. Schon jetzt dürften
Schülerinnen und Schüler mit motorischen Störungen oder anderen
körperlichen Handicaps sowie mit Schreibschwächen Tablets als
Schreibgerät benutzen. "Das wird in einigen Bundesländern, unter
anderem in Bayern, seit Längerem so gehandhabt", meinte Meidinger.
Der Einsatz von Tablets könne nach seiner Ansicht in der Klausur auch
den Taschenrechner, die Formelsammlung oder das Wörterbuch ersetzen.
Aufsehen erregend und höchst problematisch wäre der Einsatz nur, wenn
die benutzten Tablets Internetanschluss hätten. "Das wäre allerdings
eine massive Wettbewerbsverzerrung und damit nicht akzeptabel", sagte
Meidinger, der 90 000 Gymnasiallehrer vertritt.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Original-Content von: Neue Osnabr?cker Zeitung, übermittelt durch news aktuell