(ots) -
258.708 Bürgerinnen und Bürger haben sich an der Online-Kampagne
zur Diskussion um die künftige EU-Agrarpolitik beteiligt und damit
ein klares Statement für eine verantwortungsbewusste Landwirtschaft
an die EU-Kommission in Brüssel gesandt. Die beteiligten
Umweltverbände BUND, DNR, NABU und WWF zeigten sich zufrieden
angesichts der hohen Bürgerbeteiligung. Innerhalb von nur vier Wochen
sei es gelungen, über 250.000 Menschen in den öffentlichen
Befragungsprozess der EU-Kommission einzubinden und für die Belange
von Bäuerinnen und Bauern, Umwelt und Verbraucherinnen und
Verbrauchern zu mobilisieren. Zudem gelang es, ein breites Bündnis
aus insgesamt über 600 Unternehmen und Verbänden hinter der Kampagne
zu vereinen.
"Die EU-Agrarpolitik geht uns alle an. Es geht um die Zukunft
unserer Ernährung, eine gesunde Umwelt, die Kulturlandschaft,
Bauernhöfe und nicht zuletzt um Fairness gegenüber Landwirten und
allen Steuerzahlern. Es kann nicht sein, dass dieser Bereich nur
innerhalb des Agrarsektors ausdiskutiert wird", so die einhellige
Forderung der Verbände.
Prof. Dr. Kai Niebert, Präsident des Deutschen Naturschutzrings,
bestätigte: "Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Immer mehr
Menschen machen sich Gedanken um eine zukunftsfähige Landwirtschaft,
denn Agrarpolitik ist Gesellschaftspolitik. Nun liegt es an der
EU-Kommission, dem Aufruf der Bevölkerung zu folgen und einen
ambitionierten Reformvorschlag vorzulegen." Die 258.708 Bürgerinnen
und Bürger aus ganz Europa sowie die über 600 Organisationen und
Unternehmen fordern von EU-Agrarkommissar Phil Hogan einen
drastischen Kurswechsel bei den milliardenschweren Agrarsubventionen,
die immerhin 38 Prozent des EU-Haushalts ausmachen. Kritisiert wird,
dass der Großteil der Fördergelder in pauschale, flächenbezogene
Agrarsubventionen fließt und damit intensivere Produktionsmethoden
zum Schaden von Natur und Landwirten besser gestellt werden. Eine
neue Agrarpolitik ab 2020 müsse fair zu Bäuerinnen und Bauern sowie
Verbraucherinnen und Verbrauchern sein. Sie sei ökologisch nachhaltig
und global verantwortungsvoll auszurichten. Daher brauche es eine
gezielte Förderung von Leistungen zum Beispiel im Naturschutz und
eine Ende der Subventionen per Gießkanne. Auch der Umbau der
Tierhaltung müsse unterstützt und aktiv vorangetrieben werden.
Außerdem soll der Pestizid- und Düngemitteleinsatz verringert werden.
Im Februar startete die EU-Kommission eine öffentliche Befragung
zur Agrarreform, die am 02. Mai offiziell ausgelaufen ist. Bis
November werden erste Vorschläge der EU-Kommission erwartet.
Hintergrundinformationen zur Kampagne: www.living-land.de oder
www.living-land.org
Pressekontakt:
Lavinia Roveran, Deutscher Naturschutzring (DNR), Tel. 030-6781775
901
Original-Content von: Deutscher Naturschutzring, übermittelt durch news aktuell