(ots) - Die ARD-Vorsitzende und MDR-Intendantin Karola
Wille hat zum heutigen Tag der Pressefreiheit klare Signale gegen
eine schleichende Aushöhlung dieses Grundrechts gefordert und die
besondere Verantwortung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks
unterstrichen.
"Wenn 2017 nach Zahlen von Reporter ohne Grenzen über 200
Journalistinnen und Journalisten weltweit in Haft sitzen, können und
dürfen wir nicht zur Tagesordnung übergehen", sagte Wille am Rande
der Medientage Mitteldeutschland in Leipzig. Auch in Europa nehme der
Druck von Regierungen auf die freien Medien zu, so Wille: "Hier
drohen Errungenschaften verspielt zu werden, für die vor knapp 30
Jahren auch im Osten Deutschlands viele Menschen auf die Straße
gegangen sind und sich diese Freiheiten mit friedlichen Mitteln
erkämpft haben."
Besondere Sorge bereit ihr die Lage in der Türkei, so die
ARD-Vorsitzende: "Nirgendwo sonst werden so viele Medienvertreter,
aber auch Bürgerjournalisten und Blogger festgehalten", sagte Wille
mit Blick auf aktuelle Zahlen von Reporter ohne Grenzen.
Ohne freie Medien sei eine demokratische Gesellschaft nicht
lebensfähig, so Wille. Daher komme öffentlich-rechtlichen
Medienangeboten in diesen Zeiten eine entscheidende Rolle zu: "Sie
garantieren von politischen wie wirtschaftlichen Interessen wirklich
unabhängige Nachrichten und Informationen. Und sie sind aufgrund
ihrer hohen Reichweiten in der Lage, auch in Zeiten einer weiter
auseinander driftenden Gesellschaft Vielfalt, eine offene,
demokratische Meinungs- und Willensbildung und die dafür notwendige
Gesamtöffentlichkeit herzustellen."
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ARD-Sprecher
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