(ots) - Thyssen-Krupp hat Spekulationen über einen Abbau von
4000 Arbeitsplätzen in der Stahlsparte zurückgewiesen. "Ich war schon
sehr betroffen, als ich von dieser Spekulation gehört habe", sagte
Stahlchef Andreas Goss der in Essen erscheinenden Westdeutschen
Allgemeinen Zeitung (WAZ, Donnerstagausgabe). "Ein Arbeitsplatzabbau
dieser Größenordnung ist nicht geplant", fügte Goss hinzu. "Wir
müssen unsere Kosten an vielen Stellen verringern. Das ist richtig.
Dazu gehören alle Kosten, die wir selbst beeinflussen können, also
die Personalkosten und die Kosten in den Bereichen Vertrieb,
Logistik, Instandhaltung und Verwaltung. Es geht nicht nur um die
Personalkosten. Wer das behauptet, verunsichert unsere Mitarbeiter."
Wie viele Stellen wegfallen und wann es eine Entscheidung gebe,
hänge vom Ausgang der Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern ab.
"Wir haben ein Kosteneinsparziel von 500 Millionen Euro für die
nächsten drei Jahre formuliert. Wir tun das, weil wir beim Stahl
langfristig Arbeitsplätze erhalten wollen. Das geht nicht, wenn wir
nicht ausreichend Geld verdienen", sagte Goss. "Im Moment haben wir
keine Planungen, einzelne Standorte zu schließen. Aber natürlich
müssen wir handeln, wenn es in bestimmten Bereichen auf längere Sicht
Verluste gibt. Alles andere wäre unverantwortlich. Eine Schließung
ist aber immer nur das letzte Mittel."
Goss sprach sich zugleich für eine Fusion mit dem indischen
Stahlkonzern Tata aus. "Eine Konsolidierung der Stahlindustrie macht
aus strategischer Sicht Sinn. Dafür braucht es jedoch Partner, mit
denen unsere Konzernmutter zurzeit spricht", sagte Goss. "Ob, wann
und mit wem es zu einer Fusion kommt, ist weiterhin offen. Hier eine
gute Lösung zu finden, braucht Zeit. Und genau in dieser Zeit dürfen
wir nicht tatenlos zusehen, wie unsere Wettbewerber weiter hart an
ihren Kosten arbeiten. Das sichert Arbeitsplätze in NRW und stärkt
uns."
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