(ots) - Eltern können schon die Werbebotschaften für
Kinder im Fernsehen kaum kontrollieren, geschweige denn durch
Erklärungen relativieren. Wenn sich die Kids in den sozialen
Netzwerken tummeln, fehlt die Aufsicht oft ganz. Deshalb nutzen die
Marketingstrategen diese Medien besonders gerne. Auch verbreiten sich
attraktiv aufgemachte Spiele oder Filme schnell in der Zielgruppe.
Die Kinder selbst haben entwicklungsbedingt gar nicht das Rüstzeug,
den Gehalt der Werbung zu hinterfragen. Deshalb sollte
Kindermarketing nur dort eingesetzt werden, wo es dem Nachwuchs
dient. Tatsächlich setzen aber vor allem Lebensmittelhersteller auf
diese Karte, die besonders süße, salzige oder fettreiche Produkte
anbieten. Das ist legal. Zwar haben sich viele Konzerne dazu
verpflichtet, auf die spezielle Ansprache von Kindern zu verzichten,
doch ist dieses Versprechen in der Praxis nicht viel Wert. Ferrero
zeigt zum Beispiel im Internet Videos, die aus Kinderperspektive
gedreht sind. Gleichwohl behauptet das Unternehmen, dass sie gar
keine Kinder unter zwölf ansprechen. Wenn eine Selbstverpflichtung so
weite Auslegungsspielräume lässt, ist sie überflüssig. Wer es mit dem
Gesundheitsschutz für die Jüngsten ernst meint, muss sich für ein
Verbot des Kindermarketings einsetzen. Denn die Folgeschäden und
Folgekosten einer ungesunden Ernährung sind beträchtlich. Doch auch
hier tut sich in Deutschland nichts. Das liegt wohl auch am hohen
Einsatz der Industrie, die nicht nur in die Werbung gewaltige Summen
steckt, sondern auch in die politische Lobbyarbeit. Die Eltern sind
gegen diese Macht chancenlos. Da sich freiwillig nichts ändert, muss
die Politik handeln. Im Ernährungsministerium will man davon aber
nichts hören. Dabei belegen etliche seriöse Studien schon den
Zusammenhang zwischen Werbung für Kinder und einer ungesunden
Ernährung.
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