(ots) -
Das Jahr 2016 war für die kunststofferzeugende Industrie in
Deutschland kein herausragendes, aber ein durchaus gutes Jahr. Das
erklärte Dr. Josef Ertl, Vorsitzender von PlasticsEurope Deutschland
e. V., jetzt vor Pressevertretern in München. Die Branche profitierte
demnach insbesondere von der wirtschaftlichen Erholung in Europa. Die
Produktion von Kunststoff in Deutschland stieg 2016 um rund 4,3
Prozent auf 19,2 Mio. Tonnen. Die Kunststofferzeugung bleibt also auf
dem Wachstumspfad. Einen leichten Rückgang von 0,7 Prozent gab es
beim Umsatz, der sich 2016 auf 24,2 Milliarden Euro belief. Aufgrund
gesunkener Einsatzstoffkosten ergaben sich trotz niedrigerer
Kunststoffpreise auskömmliche Margen.
Der Kunststoffexport wuchs um drei Prozent auf 13,2 Millionen
Tonnen. Die damit erzielten Erlöse erreichten einen Wert von 23,5
Milliarden Euro (-0,3 Prozent). Ähnlich stark war der Anstieg bei den
Importen: Es wurden 9,7 Millionen Tonnen Kunststoff nach Deutschland
eingeführt, ein Plus von 3,9 Prozent. 15,2 Milliarden Euro (-1,3
Prozent) wurden erlöst. Der Außenhandelsüberschuss lag in der Menge
bei 3,5 Millionen Tonnen im Wert von 8,3 Milliarden Euro. Die
Europäische Union ist für die deutschen Kunststofferzeuger der mit
großem Abstand wichtigste Markt: 87,5 Prozent der Importe kamen von
dort, 73,8 Prozent der Exporte gingen in die EU.
Die Produktionsergebnisse der vergangenen Jahre bestätigen laut
Dr. Ertl einen positiven Trend: Seit der Finanz- und Wirtschaftskrise
in den Jahren 2008 / 2009 hat sich die deutsche Kunststoffindustrie
stetig erholt und nunmehr fast wieder Vorkrisenniveau erreicht.
Dennoch bleibt, so Dr. Ertl, das weltwirtschaftliche Umfeld von
Unwägbarkeiten geprägt. Zwar gehe man derzeit von einer leichten
Erholung der globalen wirtschaftlichen Entwicklung für das laufende
Jahr aus, aber Prognosen seien außerordentlich schwierig: Wie
entwickelt sich die US-Wirtschaft, kommt es zu mehr Protektionismus
und damit zu einer Eintrübung des freien Welthandels, verbleibt China
auf seinem eher moderaten Wachstumskurs, gelingt den
südamerikanischen Krisenländern die wirtschaftliche Erholung? Zum
anderen gebe es etliche Probleme in der EU selbst oder um sie herum:
Brexit, Schuldenkrise und Bankensektor, aufkommender Nationalismus
und Protektionismus, der anhaltende Ukraine-Konflikt und die
wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland. Grund für Optimismus
böten dagegen die hohe Konsumbereitschaft und die niedrigen Zinsen
innerhalb der EU: Trotz aller Herausforderungen erscheint eine
weiterhin moderate wirtschaftliche Entwicklung und ein
Produktionswachstum von 1,0 bis 1,5 Prozent in Europa möglich.
Hiervon könnten sowohl die Abnehmerindustrien als auch die
Kunststofferzeuger profitieren.
Die Kunststoffindustrie in Deutschland setze dabei auf Qualität,
Zuverlässigkeit und Innovationskraft, erläuterte Dr. Ertl. Sie könne
auf hervorragend qualifizierte Fachkräfte, bedeutende
Abnehmerindustrien, eine starke Forschungslandschaft sowie stabile
Rahmenbedingungen vertrauen. Die resultierende wirtschaftliche Stärke
schlägt sich auch in den aktuellen Beschäftigenzahlen nieder: 2016
waren hierzulande rund 50.000 Menschen in der Kunststofferzeugung
tätig, fast zwei Prozent mehr als im Vorjahr.
Für die Zukunft ist es nach Dr. Ertls Worten entscheidend, das
hohe Ansehen, das Kunststoffindustrie und Werkstoff in der
Bevölkerung genießen, zu erhalten und möglichst weiter auszubauen.
Dazu gehöre für die Branche, Herausforderungen wie Marine Litter mit
Projekten zu Verwertung, Wissenstransfer und globaler Kooperation zu
begegnen. Zudem müsse es gelingen, den eigenen Anliegen wieder mehr
Gehör in der Politik zu verschaffen. Man müsse zeigen, wie sehr die
Industrie zu Wohlstand, Sicherheit und Stabilität in Deutschland
beitrage und was der Werkstoff Kunststoff in Sachen
Ressourcenschonung, Energiesparen und Klimaschutz leiste.
Der Download der kompletten Pressemappe zum
Wirtschaftspressegespräch der Kunststofferzeuger ist hier möglich:
http://bit.ly/2p7xwpy
Pressekontakt:
PlasticsEurope Deutschland e. V.
Sven Weihe
Telefon: +49 (0) 69 2556-1307
sven.weihe(at)plasticseurope.org
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