(ots) - Das ist schon eine seltsame Konstellation: Halb
Europa jubelt einem politischen Aufsteiger zu, von dem ganz Europa
nicht weiß, was er will. Jedenfalls nicht genau. Sozialliberale
nennen ihn sozialliberal, Liberale liberal, und wer sich modern
vorkommt, nennt ihn Modernisierer. Es soll sogar Linke geben, die bei
ihm linke Elemente aufgespürt haben. Und alle seufzen erleichtert:
Wenn Emmanuel Macron Präsident wird in Frankreich, dann hat auch
Europa gesiegt. Die Begeisterung ist einerseits verständlich, denn
natürlich ist alles besser als eine reaktionäre Nationalistin, die
nicht nur der EU, sondern dem europäischen Gedanken insgesamt
irreparablen Schaden zufügen könnte. Aber andererseits sollte im
parteiübergreifenden Jubel die Frage nicht untergehen, für welches
Europa Macron, der "Europäer", steht.
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