(ots) - Seine Königliche Hoheit der Herzog von
Edinburgh", nannte ihn der Buckingham Palast in London bei seinem
offiziellen Titel, "hat entschieden, dass er ab Herbst diesen Jahres
nicht mehr öffentliche Verpflichtungen ausführen wird. Bei dieser
Entscheidung hat der Herzog die volle Unterstützung der Queen." Prinz
Philip, 95-jähriger Prinzgemahl der britischen Queen, geht in den
Ruhestand. Außer seinem hohen Alter gibt es keinen anderen Anlass,
etwa gesundheitliche Gründe, warum Philip seine Aufgaben einschränken
will. Im Juni wird der Prinzgemahl 96 Jahre alt und im November will
er sein siebzigjähriges Ehejubiläum mit der Queen feiern. Nach so
langer Zeit im Dienste der Monarchie ist wohl die Zeit gekommen für
einen Rücktritt vom Arbeitsleben. Dabei ist der hochaufgeschossene,
hagere Aristokrat noch erstaunlich rüstig. Prinz Philip hat in der
Wertschätzung der Briten eine erstaunliche Karriere hingelegt. Als er
1947 Elizabeth heiratete, hatte es wegen seiner Herkunft Anfeindungen
gegen den "Griechen" oder "Teutonen" gegeben. Später hielt man ihm
die zahlreichen verbalen Ausrutscher vor, für die er berühmt ist. Als
"Fürst der Fettnäpfchen" oder "Lästermaul" wurde er abgetan.
Mittlerweile wird der knorrige Aristokrat gerade wegen seines offenen
Mundwerks geschätzt. Dass Philip kein Blatt vor den Mund nimmt, ist
unbestritten. Schlitzaugen werdet ihr bekommen, sagte er einmal zu
englischen Studenten in Peking, wenn ihr noch länger hierbleibt.
Richtig taktlos wurde er, als er Helmut Kohl einst auf deutsch mit
einem knarzigen "Guten Tag, Herr Reichskanzler!" begrüßte. Aber nicht
nur auf andere Länder drischt er ein: "Britische Frauen", befand
Philip, "können nicht kochen." Philip selbst sieht diese Anecker eher
als Versuche, durch einen lockeren Spruch die Atmosphäre eines
Empfangs aufzulockern. Außerdem, so weiß er, ist es sein Job,
unverblümt seine Meinung zu sagen, und das vor allem gegenüber der
ersten Frau im Staat. Und so tituliert Philip die Monarchin mit dem
Kosewort "mein Würstchen" und belästigt sie nicht mit Schmeicheleien,
weil das schon alle machen. Mittlerweile schätzt man insgeheim, wie
beharrlich der Prinz an seiner Exzentrik festhält. Wer so lange dabei
ist, denken die traditionsbewussten Briten, und sich selbst treu
bleibt, hat sich die Sympathien der Untertanen verdient.
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